Lothars Reiseberichte

Abel Tasman Nationalpark

Der Abel Tasman Nationalpark liegt im Nordwesten der Südinsel Neuseelands. Er ist zwar der kleinste der neuseeländischen Nationalparks, aber für uns ist er der schönste. Es zieht uns immer wieder hierher. Hier gibt es nicht nur die meisten Sonnenstunden Neuseelands, sondern auch einsame, goldgelbe Strände und Lagunen, kristallklares Wasser, bewaldete Bergketten bis zu 1100 m Höhe mit einzigartiger Flora und Fauna. Er bietet dem Neuseelandbesucher ein kostenloses Natur-Pur-Erlebnis.

Die nächst größere und vielleicht bekannte Stadt Nelson ist ca. 70 Kilometer entfernt. Von hier aus führt der State Highway 60 (SH 60) nach Motueka, einem hübschen kleinen Ort, der zu unserem Ausgangspunkt in den Abel Tasman Nationalpark geworden ist. Im Motueka i-SITE Visitor Information Centre, 20 Wallace St (im Zentrum Motuekas) oder am Ortseingang von Nelson aus kommend auf der linken Seite im D.O.C. Office (Department Of Conservation) bekommt man Informationen und Karten über Ausflüge und Tracks im Nationalpark.

Nur auf dem SH 60 kommt man im weiteren Verlauf in den Nationalpark. Von Motueka aus folgt man dem Highway entweder weiter über den Takaka Hill bis zur Golden Bay nach Takaka oder Pohara, oder man bleibt in der Region. Über eine ca. 240 m hoch gelegene Passstraße kommt man nach Marahau oder man nimmt die kleine Küstenstraße bis Kaiteriteri - die aber auch im weiteren Verlauf nach Marahau führt -. Ab Marahau geht es nur zu Fuß ohne Auto weiter, zum Beispiel jeweils 3-5 Tage auf dem Coast Track oder dem Inland Track. Ab Kaiteriteri kommt man nur per Schiff in den Abel Tasman Nationalpark.

Wassertaxis fahren zum Beispiel auch von Marahau oder Sea-Shuttles von Kaiteriteri Beach ab. Die kleinen Ausflugsschiffe verkehren regelmäßig an der Küste des Abel Tasman Nationalparks hinauf bis Totaranui. Sie legen an bestimmten Stränden an. Man kann sich dort absetzen lassen, um auf dem Coast Track einen Abschnitt zu laufen und sich an einem anderen Strand mit dem Schiff wieder aufnehmen lassen, um nach Kaiteriteri zurückzukehren. Man kann natürlich auch die ca. zwei Stunden bis Totaranui an Bord bleiben und die atemberaubende Küstenlandschaft bewundern. Und wenn man Glück hat, entdeckt der Skipper Seelöwen, Delfine und Pinguine, auf die er gerne hinweist und sogar mal das Schiff anhält.
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Mit dem Schiff die Küste entdecken

Kaiteriteri ist der Startpunkt für Schiffstouren in den Abel Tasman Nationalpark. Sie verkehren von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Wer mit dem Auto oder Wohnmobil kommt, kann sein Gefährt an der Kaiteriteri Beach abstellen. Auch Shuttlebusse fahren von Motueka bzw. Nelson nach Kaiteriteri und Marahau.

Wir schlagen unser Lager immer im Motueka TOP 10 Holidaypark auf und fahren die 16 Kilometer bis Marahau oder die 13 Kilometer bis Kaiteriteri. Die kleine Küstenstraße ist mittlerweile in einem sehr guten Zustand. Der Katamaran, auf dem wir oben auf dem Sonnendeck Platz nehmen, fährt die Küste hoch bis Totaranui, fast bis an das Ende der Halbinsel des Nationalparks. An dem Felsen der Seelöwenkolonie bewundern alle die dort herumtollenden Seelöwen. Um mich herum höre ich begeisterte ahh's und ohh's.

Die Fahrt führt an den einsamen Ufern des Abel Tasman Nationalparks entlang. Die Wälder der Berge reichen hinunter bis zum Ufer. Sanfte Hügel, grüne Flora, einsame goldgelbe Strände und Lagunen, tiefblaues Meer. Die Küstenlandschaft ist einfach nur traumhaft. Ein paar Kajakfahrer schaukeln im Meer. Die Haltepunkte der Schiffe sind irgendwo an einem Strand einer Bucht, abhängig von Ebbe und Flut, der Tide.

Man kann an Land gehen und eine kleine Wanderung auf dem Coast Track zur nächsten Bucht bzw. Haltepunkt machen, wovon auch viele der Mitfahrenden Gebrauch machen und sich dort auf der Rückfahrt wieder aufnehmen lassen. Der Skipper führt eine Strichliste, damit er weiß, wer auf der Rücktour fehlt.
Aber auch dieses kleine Abenteuer will gut vorbereitet sein, denn die Tide kann schon mal eine Abkürzung über eine Lagune zunichtemachen. Der Umweg am Ufer ist oft länger als gedacht. Man sollte immer ausreichend Wasser mitführen und sich gut gegen die aufdringlichen sandflies schützen. Es ist nicht auch nicht ganz ungefährlich: Beim Stopp an einer Bucht wird eine junge Frau vom Skipper vom Strand an Bord getragen, zusammen mit ihrem Trekking Rucksack. Sie war allein auf den Wanderwegen unterwegs, ist ausgerutscht, umgeknickt und hat sich mindestens eine Verstauchung des Knöchels geholt. Wir wissen das deshalb, weil sie nicht nur Deutsch sprach, sondern auch noch in unserem Heimatort Paderborn studierte.

Den Wetterbericht sollte man sich zuvor angesehen haben, damit man die richtige Kleidung dabei hat. Wir sind zum Beispiel einmal bei strahlender Sonne und 24 Grad Celsius und flacher See losgefahren. Während der Rückfahrt machte sich ein immer kälter werdender Wind auf. Alle flüchteten sich, nicht zuletzt auch wegen des merklichen Seegangs, ins Innere des Schiffes. Am späten Nachmittag bei der Rückkehr erreichte die Lufttemperatur gerade noch 16 Grad und wir waren froh, in unser von der Sonne aufgeheiztes Wohnmobil zurückzukehren und uns bei einer heißen Tasse Kaffee aufwärmen zu können. Der Ausblick auf den Strand und den Blick über die türkisblaue Tasman Bay bis hinüber zur bergigen Küste, die schon zu den
Marlborough Sounds Als Marlborough Sounds bezeichnet man die bewaldete, zerklüftete Küstenlandschaft der Nordostspitze der Südinsel mit ihren vor der Tasmanischen See geschützten Buchten und kleinen Stränden. Die beiden bekanntesten Sounds (Fjorde) sind der Queen Charlotte Sound und der Pelorus Sound.  gehören, erwärmt auch unser Herz. Die Temperatur sinkt an diesem Abend auf 10 Grad und wir bereiteten uns auf eine kalte Nacht vor. Immer dann, wenn der Wind aus Süden kommt, muss man mit einem Kälteeinbruch rechnen; denn der Wind fällt über Neuseeland ohne Umschweife vom Südpol her ein.
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Kaiteriteri Track und Kaka Point

Kaiteriteri Beach ist sozusagen das Tor zum Abel Tasman Nationalpark. Von hier aus fahren die Sea-Shuttle und Wassertaxis zu den Bays und Haltepunkten des Abel Tasman Nationalparks, Doch Kaiteriteri Beach mit seiner kleinen angeschlossenen Lagune ist auch der Ausgangspunkt eines Tracks und eines Walkways, von denen man wunderschöne Ausblicke genießen kann.

Der Kaiteriteri Track führt rechts neben der Lagune hinauf in den bewaldeten Felsen zu einer kleinen Aussichtsplattform in ca. 20 Meter Höhe und auf der anderen Seite wieder hinunter zur Beach von Little Kaiteriteri. An den etwas steileren Stellen erleichtern Treppenstufen den Aufstieg. Oben angekommen wird man mit zwei wunderschönen Aussichten belohnt. Zuerst schaut man auf die Beach von Little Kaiteriteri hinunter mit der dahinter liegenden Tasman Bay. Am Horizont ist bei klarem Wetter die lang gestreckte Bergekette der Marlborough Sounds zu erkennen. Folgt man den Weg über eine Treppe hinunter, erreicht man die Aussichtsplattform, die den Blick auf die Bay von Kaiteriteri Beach freigibt.

Den Kaka Point erreicht man am anderen Ende der Kaiteriteri Beach, Richtung Marahau. Auf der rechten Seite führt eine kurze, aber sehr steile Straße zu einem Parkplatz. Wie bei neuseeländischen Aussichtspunkten üblich, stehen überall Picknicktische und Bänke. An mehreren Stellen bieten sich von hier oben wunderschöne Ausblicke. Zum einen auf die Breaker Bay Richtung Westen mit den schön gelegenen Badebuchten. Richtung Norden blickt man über die Tasman Bay mit der bei klarem Wetter erkennbare Bergkette der Marlborough Sounds.

Folgt man der Sandy Bay Road Richtung Westen nach Marahau, windet sich die schmale Straße mit engen Kurven durch eine wunderschöne Bergwelt. Kurz vor dem Erreichen der Sandy Bay zeigt ein Wegweiser nach rechts zum Aussichtspunkt auf den Split Apple Rock, den man über einen kurzen Walkway am Ende der Straße erreicht.

Fotogalerie Kaiteriteri Track und Kaka Point

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Little Kaiteriteri

Nach Kaiteriteri Beach kommt man sozusagen automatisch. Hier gibt es viele Parkplätze und die Infrastruktur für Touristen. Doch wer es ruhiger und vor allen Dingen idyllischer möchte, der sollte sich nicht scheuen, kurz vor Erreichen von Kaiteriteri Beach rechts in die ausgeschilderte, etwas steil ansteigende Straße nach Little Kaiteriteri abzubiegen und auf der Rowling Road fast bis zum Ende zu fahren. Das Auto, auch das Wohnmobil, kann man z. B. auf der Picknick Area im Ryder Reserve abstellen oder etwas weiter auf einigen Parkplätzen am Straßenrand. Nach wenigen Schritten steht man auf der Beach von Little Kaiteriteri. In dieser paradiesischen Umgebung braucht man jetzt nur noch die Campingstühle aufstellen und den schönsten Strand mit dem schönsten Ausblick Neuseelands genießen.
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Split Apple Rock

Nimmt man das Wassertaxi, um sich die schöne Küstenregion des Abel Tasman Nationalparks anzusehen, kommt man kurz nach dem Start in Kaiteriteri am Split Apple Rock vorbei. Der Schiffsführer trägt dem Interesse der Touristen Rechnung und fährt dann extra langsam.

Die Besichtigung des Split Apple Rock vom Land aus kostet, im Gegensatz zum Wassertaxi nichts, außer wenn man mit einem großen Wohnmobil unterwegs ist, nämlich Schweiß auf der Stirn und an den Händen. Aber der Reihe nach. In der i-Site Motueka hatte ich nachgefragt, ob man überhaupt die kleine Straße zum Apple Rock mit einem großen Wohnmobil befahren kann. Klar, sagte man mir, da führe sogar der Bus. Und Parken wäre auch kein Problem.

Es gibt zwei Wege zum Ziel in der Towers Bay. Damit man sich gleich richtig eingewöhnt, kann man die knapp vier Kilometer von Kaiteriteri aus in Richtung Marahau auf der Kaiteritri-Sandy Bay Road fahren. Eine immer schmaler werdende Straße, immer engere Kurven, gleichzeitig steile Anstiege und Abfahrten kennzeichnen die Strecke bis zum Abzweig zum Rock, dem Tokongawa Drive. Ich weiß nicht mehr genau, aber ich meine, es gibt kein Hinweisschild zum Split Apple Rock, es gibt aber nur diesen einen Abzweig zur Towers Bay.

Etwas einfacher ist es, wenn man von Riwaka aus direkt Richtung Marahau fährt. Eine immer schmaler werdende Straße, immer engere Kurven, gleichzeitig steile Anstiege und Abfahrten kennzeichnen die Strecke bis kurz vor Marahau. Dort muss man nach rechts Richtung Kaiteriteri abbiegen. Bis zu dem Abzweig zum Rock sind es dann nur ca. zwei Kilometer nicht so kurvenreiche Strecke.

Die ca. 1½ Kilometer Stichstraße zum Split Apple Rock ist gekennzeichnet durch eine schmale, oft einspurige Straße, immer enger werdende Kurven, gleichzeitig steile Anstiege und Abfahrten und immer in der Hoffnung, dass der besagte Bus nicht entgegenkommt. Eigentlich wünscht man sich, es käme überhaupt niemand entgegen. Den in der i-Site erwähnte Parkplätze gibt es tatsächlich - für 4-5 Pkw - aber nicht für große Wohnmobile. Das stellt man am besten am Straßenrand des Moonraker Way ab, hinter der Kreuzung zur schmalen Zufahrt zum Parkplatz. Am Parkplatz selbst führt ein kleiner Walkway ca. 10 Gehminuten durch den Wald zum Split Apple Rock hinunter. Schaut man bei google-maps nach, ist dort unten eine public toilet angegeben. Stimmt. Hierbei handelt es sich aber, wie überall im Abel Tasman Park, um ein Plumpsklo. Aber wenigstens gibt es eins.
Lohnt sich der ganze Aufwand? Aber natürlich. Was einen erwartet, ist eine hübsche kleine Towers Bay mit Badestrand und Blick auf den Split Apple Rock.
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Marahau

Kommt man von Kaiteriteri, findet man u. a. am Ortsausgang Möglichkeiten, das Wohnmobil abzustellen. Bei Ebbe ist es sogar möglich, im Watt zum Coast Track hinüber zu laufen. Das Wissen über Tidezeiten ist obligatorisch. Hier endet oder beginnt ein Uferweg, auf dem man direkt am Wasser entlang laufen kann. Auf dem Weg stehen Bänke. Nichts ist beruhigender, als auf das ewige Plätschern der leichten Wellen und das Kommen und Gehen der Tide zu schauen und den Ausblick zu genießen. Und, wie gesagt, so etwas wie Kurtaxe kennt man hier nicht. Das Örtchen Marahau ist eigentlich nur eine Ansammlung von Ferienhäusern und Unterstellplätzen von Kajaks. Von hier starten viele Kajaktouren. Bei Ebbe werden die kleinen Boote mit Treckern weit hinaus bis zum Wasser gefahren.
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Abel Tasman Coast Track

Auf einem recht großen Parkplatz gleich hinter dem Örtchen Marahau oder an der Wainui Bay (Richtung Golden Bay, hinter Takaka und Pohara) muss man sein Auto abstellen. Dann heißt es die Wanderschuhe schnüren, um auf den meist gut begehbaren Wanderwegen den Park zu erkunden. Neben dem erwähnten Coast Track, kann man auch auf dem Inland Track in 3-5 Tagen quer durch den Nationalpark wandern. Die entsprechende Ausrüstung und Verpflegung ist natürlich mitzuführen. Erfahrene Neuseelandreisende wissen, dass man sich mit allen lebensnotwendigen Dingen eindecken muss, bevor man auf Tour geht. Reichlich Wasser und Verpflegung gehören natürlich dazu.

Als versierte Flachlandtiroler reichte uns ein kleiner Halbtagesausflug. Von Motueka aus fuhren wir mit unserem Wohnmobil nach Marahau. Am Ortsende, gleich hinter der einspurigen Brücke, liegt auf der rechten Seite ein großer  D.O.C. D.O.C. steht für Department Of Conservation und ist die Staatliche Behörde für Naturschutz und zur Erhaltung historischer Werte in Neuseeland. Sie betreibt u. a. auch Campingplätze. (https://www.doc.govt.nz/) Parkplatz. Auch große Wohnmobile finden hier Platz, wenn Platz ist. Als wir 2018 hier parken wollten, war der Platz schon voll, und das am frühen Morgen. Und das Ende April. Hier wäre z. B. auch Gelegenheit, sich gegen die gefährlichsten Tiere Neuseelands, wie z. B. Sandflies, Mosquitoes, Leeches oder Marchflies, mit entsprechenden Mittelchen zu schützen. Die bekommt man entweder in der Pharmacy oder im Supermarkt. Auch mit Wespen sollte man immer rechnen.
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Nach ein paar Schritten vom Parkplatz aus die Straße hinunter erreicht man den Marahau Kiosk, wobei es sich dabei um einen Unterstand des D.O.C. handelt, mit allerlei Informationen und Karten über den Track mit Entfernungs- und Zeitangaben. Hier beginnt der gut ausgebaute Coast Track. Flache Brücken überspannen anfangs die Tidelandschaft mit dem Marahau River. Vielleicht sollte man sich vorher über die Gezeiten informieren, denn bei aufgelaufenem Wasser ist die Wanderung fotogener, bei Niedrigwasser kann man viele Watvögel beobachten. Nach ungefähr 10 Minuten erreicht man den bewaldeten Teil des Weges in den Bergen, der oft direkt am Wasser der hügeligen Landschaft folgt. Zwischendurch gibt es immer wieder schöne Aussichten auf die Tasman Bay. Zum Ausruhen und Genießen der Natur laden oft Bänke am Wegesrand ein. Manchmal kann man hinunter zum Wasser klettern, an dem dicke Felsbrocken oder wie zufällig hingeworfene Baumstämme zum Picknicken einladen.

Nach ca. 25 Minuten erklimmt man Stu’s Lookout auf einer kleinen Anhöhe. Bänke laden zum Verweilen ein. Es bietet sich ein atemberaubender Blick auf die Küstenlinie und auf der anderen Seite der Tasman Bay das Panorama der Hügelketten der Marlborough Sounds.

Die erste Etappe endet mit dem Erreichen der Tinline Camp Site nach ca. 45 Minuten. Das ist allerdings die offizielle Zeit. Wir haben mehr als eine Stunde gebraucht, weil es unterwegs so viel zu sehen und zu fotografieren gab und wir schließlich nicht an einem Cross Country Lauf teilnahmen. Das Camp Site ist mit Picknickbänken ausgestattet und einem WC-Häuschen. Solche Häuschen findet man übrigens überall in den neuseeländischen Nationalparks. Man darf jedoch kein normales mitteleuropäisches WC erwarten, sondern man sollte mal seine Großeltern fragen, ob sie noch die Holzhäuschen mit dem Herzchen draußen übern Hof kennen - umgangssprachlich bekannt als Plumpsklo. Dennoch sind die meisten WCs sehr sauber und mit einer normalen Klobrille ausgestattet. Das kleine Häuschen an diesem Platz war allerdings schon von Wespen besetzt.
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Man könnte nun weiter zur ca. 20 Minuten entfernten zur Coquille Bay laufen, oder, wenn man zu einem Haltepunkt eines Wassertaxis möchte, die insgesamt 12 Kilometer bis Anchorage in ca. vier Stunden.
Zurück am Parkplatz könnte man noch auf die andere Straßenseite gehen, denn dort stellt ein Künstler in seinem Garten seine aus Baumstämmen und Wurzeln geschnitzten Kunstwerke aus. Der Eintritt ist frei. Wer möchte, kann ein oder zwei Dollar in eine Spendendose werfen.
Update 2018: Entweder hatte uns die Sonne geblendet oder der Künstler ist dort nicht mehr ansässig. Wir haben ihn jedenfalls nicht mehr gefunden.

Fährt oder läuft man zurück nach Marahau ist am Beginn des Strandes ein kleiner Parkplatz, von dem aus eine Art Promenade am Wasser entlangführt. Auch hier stehen überall Bänke. Nichts ist beruhigender als auf das ewige Plätschern der leichten Wellen und das Kommen und Gehen der Tide zu schauen.

Fotogalerie Abel Tasman Track

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Wainui Falls Track

Von Motueka aus fährt man zuerst über den Takaka Hill Richtung Golden Bay. Die Fahrt hinauf auf den Takaka Hill übertrifft schon mal alles, was man bisher von Neuseeland kennt. Es ist die kurvenreichste Herausforderung des Landes. Steilste Anstiege, die manchmal das Herunterschalten in den ersten Gang nötig machen, - ätzend, wenn dann der Gang nicht rein will -, enge Kurven, rechts, links, 180 Grad Kehren mit steilen Anstiegen. Wohl dem, der mit einem Automatikgetriebe in seinem Motorhome fährt. Die Kurbelei mit dem Lenkrad ist Armtraining der übelsten Sorte, immerzu unterbrochen vom rauf und runter Schalten. Hin und wieder gibt es kleine Haltebuchten, die aber oft besetzt sind von anderen Fahrzeugen. Ganz klar, als Fahrer habe ich während des Anstiegs nichts von der Landschaft gesehen, genauso wenig wie Gisela, die sich krampfhaft am Sitz festhält und sicherheitshalber die Augen geschlossen hat. Plötzlich, wir sind noch nicht ganz oben, taucht eine freie kleine Haltebucht auf. Nun endlich können wir die atemberaubende Aussicht vom Takaka Hill auf die Landschaft der Tasman Bay in uns aufsaugen. Oben, auf dem Pass angelangt, steht uns dann eine ähnliche Fahrt auf dem Weg nach unten bevor.

Der SH 60 auf dem flachen Stück Richtung Golden Bay folgend, muss man spätestens in Takaka den Highway Richtung Pohara verlassen. Dann folgt wiederum eine kurvenreiche Berg- und Talfahrt mit wunderschönen Ausblicken auf die Golden Bay. Nach dem Erreichen der äußersten Nordspitze führt die gut ausgebaute Straße ein paar Kilometer nach Süden. Sobald man den Wainui River über eine schmale Brücke passiert hat, sollte man auf den Wegweiser zu den Wainui Falls achten. Der Feldweg geht rechts von der Hauptstraße ab und führt in ca. 300 Meter Entfernung zu einem Parkplatz, auf dem auch große Motorhomes Platz finden.
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Der Weg zu den Wainui Falls Track ist auf der Tafel mit zwei Kilometer und 40 Minuten angegeben. Ob die Entfernung stimmt, weiß ich nicht, aber in 40 Minuten schafft man die Strecke nicht; es sei denn, man rennt los, ohne rechts und links zu schauen. Ich war froh, dass ich eine Flasche Wasser dabei hatte, denn spätestens auf dem Rückweg wird man durstig.

Der Walking Track zu den Wainui Falls ist etwas schwieriger als der Abel Tasman Coast Track. Nicht leichter wird er, wenn es zuvor viel geregnet haben sollte. Die erste Hürde erreicht man schon nach wenigen Metern, indem man ein Bachlauf auf kleinen Felsen überwinden muss. Wenig später ist ein weiterer Bachlauf auf ausgelegten Baumstämmen zu passieren. Der Weg führt immer tiefer in den Wald hinein; mal direkt am Flussbett des Wainui Rivers entlang, mal durch die bewaldete Berglandschaft. Es geht über wurzeldurchzogene Waldböden, aber auch über normal festgetretenen Schotter. Irgendwann muss man hinuntersteigen zu den Geröllsteinen des Wainui Rivers, um auf der anderen Seite wieder hinaufzuklettern.

Dann gibt der Regenwald plötzlich den Blick auf diese Hängebrücke frei, auf der man auf die andere Seite des Flusses hinüber muss. Man kann sich den Balanceakt meist bei den anderen Touristen ansehen, denn diese Brücke kann nur von einer Person in eine Richtung begangen werden. Es wäre gut, beide Hände freizuhaben, denn man muss sich gut festhalten, wenn man auf dem schwingenden Drahtgestell über die zwischen den dicken Geröllsteinen hinweg tosenden Fluten balanciert. Gut, an diesem Tag toste nicht so viel, denn das Rinnsal des Rivers war nicht sehr furchterregend.

Auf der anderen Seite geht es über einen unebenen Weg weiter, der von dicken Wurzeln durchzogen ist. Plötzlich endet der Weg an einem Abgrund. Etwas ungläubig schaute ich den Berg hoch. Man muss in den Berg hinauf steigen; dicke Baumwurzeln sind wie zufällig hilfreich, denn sie bilden eine Art unbequeme Treppe. Sollte es vorher geregnet haben, ist es sehr rutschig. Doch dann hört man schon das Rauschen des Wasserfalls. Nach einer letzten Biegung kann man ihn auch erahnen. Um ihn zu sehen, muss man noch einmal über ein kleines Geröllfeld klettern. Dann sieht man das Wasser, von oben aus der grünen Hölle kommend, hinunterfallen in einen kleinen Teich.
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Fotogalerie Wainui Falls Track

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Riwaka

Biegt man hinter dem kleinen Ort Riwaka vom SH 60 hinter dem Abzweig nach Marahau links ab, kommt man zur scheinbar verwunschenen Riwaka Resurgence. Vom Parkplatz aus geht man ca. 10 Minuten auf einem Walkway durch den Regenwald, bis man zu einem Felsen kommt, unter dem der Riwaka River aus dem Takaka Hill austritt. Er wird gespeist vom Regenwasser, das sich durch den Berg in weitläufigen Höhlen sammelt. Das kristallklare Wasser ist auch im Hochsommer eiskalt.

Normalerweise vermeide ich jedwede Werbung auf meinen Webseiten. Doch es ist mir ein Bedürfnis, zwei landestypische Dinge zu erwähnen, die zu einer liebenswerten Erinnerung an diese Region gehören. Kurz bevor man von Motueka kommend in einer scharfen Linkskurve Riwaka verlässt, steht auf der rechten Seite ein kleines Lädchen, Mrs. Smith's Café. Neben selbst angebautem Obst und Gemüse gibt es hier z. B. auch selbst gebackenen Kuchen und das sogenannte Real Fruit Ice. Dabei wird ein Block Vanilleeis mit tiefgefrorenen frischen Beeren in einer kleinen Presse zusammen in eine Waffel (waffel cone) gemixt. Mit Erdbeeren schmeckt das Eis besonders lecker. Real Fruit Eis gibt es zwar in dieser Gegend an mehreren Stellen, doch hier schmeckte es uns am leckersten. Wir wurden zu Stammgästen.

Zu unfreiwilligen Stammgästen wurden wir auch wenige Kilometer weiter in der Werkstatt der Caltex Tankstelle. Mehrere Probleme mit unserem Motorhome zwangen uns, sie mehrmals aufzusuchen. Anfangs erschien uns der Meister als freundlicher, aber sehr wortkarger Ur-Neuseeländer, seinen Schlapphut tief in sein bärtiges Gesicht gezogen, der scheinbar mit Touristen nicht viel zu tun haben wollte. Doch je öfter wir mit ihm sprachen bzw. wegen unserer Probleme sprechen mussten, umso mehr taute er auf. Wir wurden freundlich begrüßt, er fragte uns nach dem, was wir erlebt hätten und gab uns sogar Tipps für unsere Ferien hier in der Region. Normalerweise hätten wir hier nie getankt, obwohl der Diesel immer zwei Cent billiger war als in Motueka; denn die Tankstelle schien uns aus den 60gern des letzten Jahrhunderts übrig geblieben zu sein. Auch die Zapfsäule mit dem total verblassten Zählwerk ist bestimmt genauso alt. Doch die Fachkompetenz hat uns überzeugt und die neuseeländische Freundlichkeit bleibt in guter Erinnerung.
Update 2018: Mittlerweile ist die Tankstelle modernisiert und mit modernen Zapfsäulen ausgestattet worden.
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Motueka

Motueka hat ungefähr 7.000 Einwohner und liegt an der Tasman Bay. Der kleine quirlige Ort dient uns stets als Ausgangspunkt für viele schöne Ausflüge, wie z. B. in den Abel Tasman Nationalpark, mit dem Wassertaxi die Küste des Nationalparks entlang, nach Marahau und Kaiteriteri mit seinen schönen Stränden, Moutere mit seiner landschaftlich schönen Weinregion, Rabbit Island mit dem endlosen, fast menschenleeren Strand und der Recreation Area.

Motueka ist zu unserer zweiten Heimat geworden. Schon als wir in 2008 das erste Mal unser Motorhome auf den TOP 10 Holidaypark stellten, fühlten wir uns gleich wie zu Hause. Was wir hier 2010 unternommen haben, steht im entsprechenden Reisebericht. In 2012 ist noch eine Weintour hinzugekommen und in 2015 war Motueka die erwähnte Basis für die Ausflüge in den Abel Tasman Nationalpark. Großartige Touristen Highlights darf man im Ort selber nicht erwarten; trotzdem fühlen wir uns hier immer sehr wohl.
Update 2018: Die Weintour haben wir nicht mehr gefunden.

Zu erwähnen ist auch, dass sonntags vormittags auf dem großen Parkplatz im Zentrum Markttag ist. Der Markt ist zwar kleiner als der samstags in Nelson, aber es kommt zum Beispiel auch immer der Wagen u. a. mit der German Bratwurst und dem Leberkäse. Auf der Hauptstraße findet man dazu die European Bakery, in der man u. a. das in Deutschland so gewohnte Brot und auch die Brötchen kaufen kann.
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Motueka Walkways

Abseits der Touristenpfade bietet Motueka auf einem Kilometer langen Walkway, dem Kumara Coastal Strip, Ruhe und Erholung in freier Natur direkt an einem Inlet an der Tasman Bay. Vom SH 60 fährt man auf der Staples Street bis zum Ende, dort gibt es einen Parkplatz. Der Walkway führt nach ca. zwei Kilometer am Golfplatz wieder auf eine befestigte Straße, den Motueka Quay. Hier beginnt die sogenannte Shipwreck Beach. Wer will, der kann bei Ebbe sogar zu einem total verrosteten Wrack laufen. Eine Gedenktafel erzählt die Geschichte Motuekas.

Im weiteren Verlauf der Küste kommt man zum Jachthafen. Am Ende der Everett Street gibt es ein sogar ein Meerwasser Pool mit einem Parkplatz, auch für Motorhomes. Der Pool hat allerdings seine besten Tage hinter sich gelassen. Auch der kleine Walkway an der Tasman Bay entlang empfiehlt sich nur, wenn man Fischfabrikduft mag.
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Rabbit Island

Fährt man von Nelson aus kommend auf dem SH 60 ca. 20 Kilometer Richtung Motueka, erscheint auf der rechten Seite ein Hinweisschild nach Rabbit Island. Es ist die größte Recreation Area der gesamten Region. Viele verstreut liegende Picknick Areas verteilen sich bis zum ca. 8 Kilometer langen Strand an der Tasman Bay. Der Strand ist der Tide ausgesetzt und so kann es sein, dass man bei Ebbe einige hundert Meter bis zum Wasser laufen muss; bedeutet also bei Flut ganz langsam tiefer werdendes Wasser. Die am Stand entlangführende Küstenstraße ist nicht überall befahrbar. Hier findet auf jeden Fall jeder, der es möchte, ein einsames Plätzchen, einen Grillplatz mit Picknickbänken unter großen Bäumen und einen wunderschönen Blick über den Strand, das Wasser, bis hin zu den Bergen der Marlborough Sounds.
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