Lothars Reiseberichte

Unsere Flüge nach Neuseeland

Nichts ist vergänglicher als der heiße Tipp für einen Flug nach Neuseeland. Denn was heute als ideale Flugroute mit der vermeintlich besten Airline und dem besten Flugpreis gilt, kann morgen schon Geschichte sein. Der Flugmarkt ist heiß umkämpft. Es geht ums Geld und nicht immer um die Kunden, die von A nach B wollen. Wobei wir Kunden gerade bei den langen Flügen nach Neuseeland natürlich aufs Geld schauen, auf den besten Flug, Preis und den besten Service. Auf dieser Seite möchte von unseren Flügen nach Neuseeland berichten.

Wir buchen in der Regel die Flüge meist 9 bis 12 Monate im Voraus, um das zu bekommen, was wir wollen. Den Premium-Economy-Flug im April 2018 haben wir zum Beispiel schon Ende April 2017! gebucht. Eine Ausnahme war allerdings die Flugbuchung bei China Airline für die Reise in 2016. Das war ein Schnäppchenangebot: Premium Economy gebucht und die Teilstrecke Taipeh Auckland Taipeh Business geflogen.

Eine kleine Hilfestellung, was man allgemein bei der Flugbuchung beachten sollte, wie man vorgehen könnte, um das zu bekommen, was einem vorschwebt, dem gebe ich Hinweise auf meiner Seite Neuseeland Home. Wer hier weiterliest, bekommt den Eindruck, wie es uns auf den einzelnen Flügen ergangen ist.

Nach Auckland via Taipeh mit China Airlines

China Air
Gibt man China Airline in eine Suchmaschine ein, bekommt man alles angeboten, was China Airlines oder Air China heißt. Ist doch egal, oder? Nein, ist es eben nicht! Denn mit Air China geht es mit der staatlichen Airline der Volksrepublik China z. B. nach Peking oder Shanghai, während man mit China Airlines in die Republik China, uns besser bekannt unter dem Namen Taiwan, nach Taipeh fliegt.

Anfang Dezember 2015 stießen wir im Internet auf ein 10 Tage begrenztes Schnäppchenangebot von China Airlines Frankfurt – Auckland - Frankfurt. Das Angebot lautete, Frankfurt - Taipeh - Frankfurt in der Premium Economy Class und Taipeh – Auckland – Taipeh in der Business Class, das alles zum Economy-Preis. Natürlich gab es dabei mehrere kleine Haken: Wir mussten uns innerhalb einer 10-Tagefrist für die Buchung entscheiden, in Taipeh hätten wir 17 Stunden Aufenthalt und der Flug nach und von Auckland macht jeweils in Australien einen ca. 2-stündigen Zwischenstopp.
Wir hätten uns geärgert, dieses Angebot nicht angenommen zu haben. Die Bewertungen für China Airlines lasen sich auch ganz gut, was wir im Nachhinein bekräftigen können. Flugzeuge, Sicherheit, Sitze, Service und Freundlichkeit des Personals gehörten bei dieser Airline mit zu dem Besten, was wir bisher geflogen sind. Auch das Essen war gut, sogar auf dem Rückflug von Taipeh nach Frankfurt, weil wir immer die Wahl zwischen einem chinesischen und einem europäischen Gericht hatten. Bei Air China soll das wohl etwas anders aussehen, was man so liest.

Ein ähnliches Angebot gab es ein Jahr später, bevor wir 2018 noch einmal mit China Air flogen. Als dann ab März '18 der Airbus A 350 zwischen Taipeh und Auckland eingesetzt wurde, durften wir sogar in der Business Class fliegen. Wer diese Bequemlichkeit einmal genossen hat, will nie wieder mit der Economy tauschen.

Frankfurt - Taipeh

Die Boeing 777 starteten bei beiden Flügen pünktlich in Frankfurt und setzten uns ebenso pünktlich nach gut 12 Flugstunden morgens kurz nach 6 Uhr Ortszeit in Taipeh ab. Die Flugroute führten über das Schwarze Meer, Afghanistan, Nordindien, südlich um den Himalaja herum nach Taiwan. In Deutschland war es 23 Uhr, nachtschlafende Zeit, wenn man landet. Gut 17 Stunden müssen jetzt noch vergehen bis zum Weiterflug. Die Zeit ist zu lang, um im Transitbereich die Zeit totzuschlagen. Wenn man den Flughafen verlassen will, braucht man nur eine kleine Einreisekarte auszufüllen und man bekommt bei der Passkontrolle einen Stempel für ein 90 Tage Besuchervisum. Beide Einreisen waren völlig problemlos und schnell. Für unsere Reise 2018 nur noch hinzuzufügen, dass die Einreise nun mit einer automatischen Passkontrolle möglich war.

Aufenthalt in Taipeh

In Taiwan leben zwar auch Chinesen, deren Mentalität jedoch gar nicht zu vergleichen ist mit der der Rotchinesen - zumindest, was unsere Erfahrung angeht. Alle, mit denen wir in Berührung kamen, sprachen ein klar verständliches Englisch und nicht das berüchtigte asiatische Englisch.

Hat man in Taipeh einen Transit Aufenthalt zwischen 7 und 24 Stunden, bietet das Taiwan Tourism Bureau zwei kostenlose Halbtagestouren an. Das Tourist-Desk befindet sich in der jeweiligen Ankunftshalle der beiden Terminals. Die jeweilige Tour führt entweder zur Chiang Kai-Shek Memorial Hall und zum Longshan Temple oder zu einem Kulturzentrum, einer weltweit liefernden pastry factory Shou Sin Fang und zum Sanxia&Zushi Temple. Zur Tour um 8 Uhr morgens fanden sich eine Handvoll Leute ein, die der Guide zu einem kleinen Bus führte. Er sprach ein ausgesprochen gutes Englisch und erzählte uns viel Interessantes über die Geschichte, die Kultur und die Menschen Taiwans - Taiwan heißt korrekt: Republik China. In dem kleinen Kulturzentrum (Keksmanufaktur) durfte dann jeder einen kleinen Keks herstellen, mitnehmen und auch essen. Dass der Weg nach draußen durch den kleinen Verkaufsraum führte, versteht sich praktisch von selbst. Aber niemand wurde zum Kaufen der Produkte aufgefordert, nein, man wurde in asiatisch höflicher Atmosphäre animiert, allerlei feilgebotenen Süßkram zu kosten, um es vielleicht dennoch zu kaufen.

Anschließend wurden wir zum Sanxia&Zushi Temple gefahren, den wir nach einem kleinen Spaziergang erreichten. Sehr ausführlich wurde jede kleinste Eigenheit des Tempels und deren Benutzung erklärt. In Deutschland war es jetzt 5 Uhr morgens. Die sicherlich sehr interessanten Erklärungen des Guides erreichten uns mit später werdender Zeit nicht mehr so richtig. Schade, denn bei dieser Tour konnte man wirklich in die Geschichte der Taiwanesen eintauchen. Für ausgeschlafene Leute eine sehr zu empfehlende Tour. Gegen 13 Uhr wurden wir wieder am Airport abgesetzt.

In Hong Kong war es kein Problem ein Tageszimmer zu bekommen, in Taipeh kennt man so etwas nicht. Wir hatten es von zu Hause aus vergeblich versucht, deshalb buchten wir ein normales Zimmer im Novotel Taipei Taoyuan Int’l. Airport. Der Check-in ist zwar erst 14 Uhr, aber wir bekamen das Zimmer schon um 13 Uhr - in Deutschland also 7 Uhr morgens. Nach einem guten Schlaf ließen wir uns ausgeruht mit dem Hotelshuttle gegen 21 Uhr zum nahe gelegenen Terminal bringen. Klar muss sein, dass man das Zimmer voll bezahlen muss, auch wenn man vor dem Frühstück abreist.

Auf der Rücktour landeten wir auch so gegen 6 Uhr morgens in Taipeh. Im Nachhinein hätten wir die kostenlose Halbtagestour in Taipeh zu diesem Zeitpunkt machen sollen, denn durch diese Zeitumstellung waren wir topfit. So schlugen wir die Zeit tot, um uns gegen 9 Uhr mit dem Shuttlebus wieder ins Novotel Taipei Taoyuan Int’l. Airport bringen zu lassen. Wir hatten auch für heute ab 14 Uhr ein Zimmer für die Nacht gebucht. Wir bekamen das Zimmer gegen halb zwölf. Ganz toll empfanden wir das Angebot, noch in den Frühstücksraum zu gehen, um sozusagen das Frühstück von morgen früh heute einzunehmen und um die Wartezeit, bis das Zimmer bereit ist zu überbrücken. Auch diesmal hatten wir einen guten Tagesschlaf, sodass wir fit für den Nachtflug um 23:30 Uhr wieder im Flugzeug saßen.

Taipeh → Brisbane → Auckland

Der Weiterflug nach Auckland 2016 verlief planmäßig um 23:50 Uhr Ortszeit. Mit dem Business Ticket hatten wir zuvor Zugang zur Lounge und deren Annehmlichkeiten. Anschließend fanden wir in den bequemen Business Sesseln des A 330 einem guten Schlaf, sodass der Rest mit der Zwischenlandung in Brisbane nach 8 Stunden und die Ankunft nach weiteren 2½ Stunden Flug in Auckland nach 44 Stunden Reisezeit um 18:30 Uhr ein Klacks war.

Gleiches gilt auch bei unserer Reise 2018, nur, dass wir diesmal einen Airbus A 350 hatten. Außerdem hatten wir das (unverschämte) Glück, anstatt in der Premium-Economy zu sitzen, ohne Aufpreis die Business-Class genießen durften. Ein unvergleichlich angenehmes und bequemes Fliegen.

Transit in Australien

Zum Transit in Brisbane auf dem Hinflug oder in Sydney auf dem Rückflug noch ein Wort. Man muss selbstverständlich nicht in Australien einreisen. Wir wurden auf dem Weg vom Flieger von China Air Mitarbeitern direkt in den Transitbereich geleitet. Dabei wurden uns Transitkarten der Airline in die Hand gedrückt. Im Transitbereich erwartete uns „nur” die übliche Sicherheitskontrolle mit Körperscanner bzw. dem üblichen Türrahmen Scanner. Die Wasserflaschen wurden uns natürlich auch abgenommen. Was ich davon halte, will ich lieber verschweigen. Kamen wir doch direkt aus einem Sicherheitsbereich, nämlich des Flugzeugs und wurden in den nächsten geleitet. Doch das war es dann aber auch. Keine Passkontrolle, keine Fingerabdrücke oder Ähnliches wie sonst – jetzt auch in Australien oder Neuseeland üblich. Für diesen Transit braucht man für Australien auch kein elektronisches Visum.

Einreise in Auckland

Dummerweise landete 2016 vor uns u. a. auch ein A 380 aus Dubai, deren Passagiere alle vor uns bei der Einreisekontrolle standen. Es machte sich USA-Feeling breit. Die langen Schlangen wurden von nur drei Einreisebeamten abgefertigt, wobei einer dann mal eben eine halbe Stunde Pause machte. Es dauerte eine gute Stunde, bis wir endlich unsere Koffer vom Band ziehen konnten. Der Rest der Einreise war dann wieder so unkompliziert wie immer. Draußen war es mittlerweile schon dunkel geworden.

In 2018 waren wir die Ersten an der Einreisekontrolle. Schnell standen wir mit unseren Koffern an der Busstation des Yellow Bus, der uns zum Hotel bringen sollte. Nach einer dreiviertel Stunde des Wartens im Sturm mit Regen nahmen wir uns ein Taxi. Später fanden wir heraus, dass es jeden Tag ein Verkehrschaos rund um den Flughafen gab.

Rückreise Auckland → Taipeh → Frankfurt

Wie schon bei der Anreise landete die Maschine 2016 für zwei Stunden erst in Sydney, bevor es nach Taipeh weiterging. In 2018 flog sie nicht nach Sydney sondern nach Brisbane.

Ein kleiner Hinweis zur Rückflugroute sei mir noch gestattet: China Airline fliegt von Taiwan aus erst einmal gut 3 Stunden Richtung Nordosten, also Südkorea und Nord Japan, um dann um China herum Richtung Sibirien und fast bis zum Nordpolarmeer über Finnland und die Ostsee in gut 13 Stunden nach Frankfurt zu kommen. Also keine Panik, weil man meint, das Flugzeug müsse doch gleich nach Westen in Richtung Deutschland fliegen.

Als Resümee kann ich sagen, auch wenn die Reisezeit von und nach Neuseeland mit zu den Längsten gehörte, wir würden solch ein Angebot jederzeit wieder annehmen. Und mit China Airline würden wir jederzeit auch ohne besonderes Angebot wieder fliegen, egal wohin.
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Nach Auckland via Hong Kong mit Cathay Pacific

Cathay Pacific
2015 nutzten wir als eine mögliche Alternative von Frankfurt aus Cathay Pacific nach Hong Kong und von dort weiter nach Auckland. Air New Zealand wäre von Hong Kong aus auch möglich gewesen. Die Umsteigezeiten sind unterschiedlich lang. Wir kamen morgens um 6 Uhr an, der Weiterflug fand um 21 Uhr statt. Auf der Rücktour kamen wir auch wieder um 6 Uhr morgens an und flogen erst um 0.30 Uhr des nächsten Tages weiter.

Man könnte die Umsteigezeit z. B. mit einem Stopover überbrücken oder ein Tageszimmer nehmen. Wir wählten Letzteres. Ideal für uns war das Regal Hotel Hong Kong, gleich neben dem internationalen Terminal. Wir bekamen morgens um 6 Uhr für 15 Stunden ein Zimmer, das gerade nicht belegt war. Wir hatten das Glück, in der Premier Etage eine 5-Sterne Suite mit Blick auf die Landebahn zu bekommen. Als wir die Buchung vornahmen, stand der Hong Kong Dollar zum Euro sehr schlecht da. Dann stürzte der Euro ab, und als wir vor Ort bezahlten, wurde aus der geplanten sehr günstigen Rechnung eine saftige. Aber das Hotel war es uns trotzdem wert.
Ein anderes Tageshotel ist das Novotel Citygate. Ein Shuttle Bus fährt regelmäßig in das ca. 10 Minuten entfernte Hotel. Hier mussten wir allerdings länger auf das Zimmer warten und durften nur 9 Stunden bleiben. Dafür war es etwas günstiger im Preis.

Die asiatische Airline mit den Boeing 777 war für uns ganz akzeptabel. Unsere Flugzeiten waren immer pünktlich, aber wir haben an anderen Tagen schon mal Verspätungen von mehreren Stunden beobachtet. Die Sitze in der Premium Economy waren bequem. Bei Flugzeiten von 11 und 10 Stunden muss man gut sitzen. Nichts mit der Airline zu tun haben allerdings die unangenehm rücksichtslosen Zeitgenossen in der Reihe vor uns, die, kaum war die Maschine gestartet, sofort ihre Sitze in Liegeposition kippten. Da hat man dann auch in der Premium Economy, hinter ihnen sitzend, kaum Platz, um Luft zu holen. Von denen wurde man sogar angemault, weil man sie während der Essenszeiten darum bat, den Sitz doch bitte wieder etwas aufzurichten. Das waren allesamt übrigens keine Chinesen! Das Personal war nett und freundlich, aber bisweilen recht hektisch. Sie wuselten durch das Flugzeug und vergaßen schon mal eine Reihe mit Getränken oder Essen zu versorgen; bekam man natürlich später auf Nachfrage.

Das Essen war so gut wie auf anderen internationalen Flügen. Nur auf dem Rückflug von Hong Kong nach Frankfurt haben wir das Frühstück zwar probiert, dann aber lieber verzichtet, obwohl wir sicherheitshalber beide Alternativen bestellt hatten. Das englische Frühstück - Rühreiklops aus Eipulver, halb rohe kleine Bratwürstchen, schwarzgebrannte trockene Kartoffelspalten - sah gar nicht gut aus und schmeckte so, wie es aussah. Gisela hatte mit Congee (sprich: gonschi) - 3 Stunden lang gekochte chinesische Reissuppe mit vermutlich Rindfleischklößchen - ein original chinesisches Frühstück. Schmeckte wie Wasserhaferschleim ohne Geschmack. Zu beiden Gerichten wurde lauwarmer Tee serviert. Als wir drei Stunden später mit dem Leihwagen an der ersten Autobahnraststätte vorbei kamen, gönnten wir uns ein großes Mehrkornbrötchen mit Käse, Schinken, Tomaten und Salat - und viel heißen Kaffee.
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Nach Auckland via Los Angeles mit Air New Zealand

Hinflug London Heathrow → Los Angeles

Air New Zealand
Man muss Zeit und Geduld haben im Flughafen in Heathrow. Nach der Sicherheitskontrolle - 2010 ohne Körperscanner - gelangt man durch diverse Parfümabteilungen in eine große Verteilerhalle, von deren Decke auf Monitoren das Abflug-Gate maximal eine dreiviertel Stunde vor dem Öffnen des Gates angezeigt wird. Daneben stehen die Fußwegzeiten zu den Gates; im ungünstigsten Fall braucht man bis zu 20 Minuten. Unser Gate war 20 Minuten entfernt.

Nach 10:30 Stunden reiner Flugzeit, die wir auf einer Po-Backe abgesessen haben, ob mit oder ohne Schmerzen, sage ich nicht, landen wir am späten Nachmittag in L. A.. Froh, uns etwas bewegen zu können, erreichten wir vom Flugzeug aus über einen Finger das Terminal. Vom durchaus freundlichen Flughafenpersonal wurden wir gleich in einen dunklen Gang geschickt und es dauerte nicht lange, bis wir am Ende der Schlange bei der Einwanderungskontrolle für Transitreisende ankamen. Welche Einreiseformalitäten zuvor zu beachten sind, ist meiner Webseite USA Allgemein zu entnehmen. In einem kleinen Warteraum versuchte uns Air New Zealand mit typisch amerikanischen Erfrischungen, wie scheußlich schmeckenden amerikanischen Kaffee in Styroporbechern, Pepsi und anderen Softgetränken sowie Chips und ähnlichen Tüten-Snacks etwas aufzuheitern und die Wartezeit bis zum Weiterflug mit derselben Maschine zu verkürzen.

Einen Stopover L. A. hatten wir nicht vorgesehen, weil wir ein Jahr zuvor erst hier waren, allerdings ohne die Ahnung, heute schon wieder hier aufzutauchen.
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Los Angeles → Auckland

Die Floskel: Du wirst den Tag nicht mehr erleben, bewahrheitete sich bei diesem Flug. Es passiert nichts Schlimmes, kein kribbeln oder so. Man merkt eigentlich gar nichts davon, außer dass der Datumszähler der Armbanduhr nicht mehr ganz mit kommt. Man besteigt also am Mittwochabend das Flugzeug und lässt sich 12 Stunden später am Freitagmorgen in Neuseeland absetzen. Um nicht wahnsinnig zu werden, denkt man am besten gar nicht über Tageszeiten nach. Dieser Donnerstag jedenfalls fehlt uns in unserem Lebenslauf.

Auckland → Christchurch

Wir fangen immer gerne erst auf der Südinsel an und bleiben deshalb im Flughafen von Auckland. Für einen Inner-Neuseeländischen Weiterflug kann man sich in ca. 5 Minuten Fahrzeit mit dem kostenlosen Shuttle-Bus zum Domestic Terminal bringen lassen. Für unseren Anschlussflug nach Christchurch hatten wir 3 Stunden Umsteigezeit eingerechnet, die völlig ausreichte. Bei Sonnenschein genossen wir den eine gute Stunde dauernden Überflug über die Nordinsel, die Cook-Street, den Marlborough Sounds Als Marlborough Sounds bezeichnet man die bewaldete, zerklüftete Küstenlandschaft der Nordostspitze der Südinsel mit ihren vor der Tasmanischen See geschützten Buchten und kleinen Stränden. Die beiden bekanntesten Sounds (Fjorde) sind der Queen Charlotte Sound und der Pelorus Sound. und die Bergwelt der Südinsel nach Christchurch.
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Rückflug Auckland → Los Angeles

Weil es aus der City von Auckland zum International Airport keine durchgängige Autobahn gibt, kann die Fahrzeit in der rush hour schon mal 2 Stunden betragen. An diesem Karfreitag (Good Friday) waren wir schon in knapp 45 Minuten am Ziel. Die Sicherheitskontrolle verlief unspektakulär, sodass wir uns drinnen wieder mit Wasserflaschen versorgen konnten. Auf großen Bildschirmen fesselte ein Rugbyspiel zwischen Neuseeland und Australien sogar vorbeigehende Piloten und das Sicherheitspersonal. Für uns war es nur ein lustiger Zeitvertreib, wie die Sportler sich immerzu am Boden wälzten. Irgendwann schnappte ich eine Durchsage auf, in der Los Angeles vorkam, verstand sie aber nicht richtig. Etliche Reisende stürmten auf einen Ausgang am Ende der Halle zu. Nach einigem Suchen fand ich jemanden, der uns auf Nachfrage ebenfalls in die Schlange schickte.
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Männer und Frauen wurden nach einer weiteren Pass- und Ticketkontrolle in getrennte Schlangen sortiert. Schuhe ausziehen, Gürtel entfernen, dann wurden wir gefilzt, aber so richtig. Dass wir uns nicht nackig ausziehen mussten, war alles. Schuhe wurden gebogen und geknickt und die Sohlen abgesucht, das Handgepäck wurde von den Uniformierten eigenhändig aus- und wieder eingepackt, Brillenetuis wurden geöffnet und abgetastet, Schirme aufgespannt und begutachtet. Die im Sicherheitsbereich zuvor gekauften Wasserflaschen wurden einkassiert. Nachdem sich alle wieder angezogen hatten, führte eine Rolltreppe nach unten zu einem eigens für USA-Flüge reservierten Gate. Hier gab es nur noch einen Ausgang, nämlich den ins Flugzeug. Übrigens konnte man am Gate auch wieder Wasserflaschen kaufen.

Der Nachtflug bis L. A. dauerte 11:30 Stunden. Wir erlebten an diesem Tag den längsten Karfreitag unseres Lebens: 22 Stunden in Auckland, 12 Stunden während des Fluges und noch mal 10 Stunden beim Weiterflug von L. A., alles in allem also 44-Stunden-Karfreitag. Aber dafür hatte man uns den 4. März auf dem Hinflug gestohlen.

Die grüne Einwanderungskarte brauchten wir diesmal bei der Einwanderungskontrolle in L. A. nicht. Wow! Nach dem Hinterlassen der Fingerabdrücke beider Hände und dem obligatorischen Foto, diesmal ohne Brille auf der Nase, bekamen wir den Einreisestempel und durften uns wieder in den gleichen kleinen Raum aufhalten, wie schon beim Hinflug.
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Los Angeles → London Heathrow

9:30 Stunden dauert der Flug bis London. Den Sonnenuntergang erlebten wir über dem Grand Canyon. Einfach grandios das Farbenspiel.

London Heathrow → München

Der Flug hatte Verspätung. Eine Stunde nach der eigentlichen Abflugzeit stand endlich die Gate-Nummer auf der Anzeige, der Weg dorthin betrug nur 5 Minuten. Mit rund 2½ Stunden Verspätung hob der Flieger endlich ab, nachdem er auf der Startbahn noch 9 andere Flugzeuge vorlassen musste.
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Flüge mit Qantas von Frankfurt

Qantas
Seit die Qantas nicht mehr von Frankfurt fliegt, muss man Umwege in Kauf nehmen, denn jede Airline fliegt immer zuerst in ihr Heimatland. Dort muss man entweder umsteigen oder zumindest das Flugzeug wechseln. Oft bieten sich in diesen Städten Stopover Möglichkeiten an. Das erste Ziel ist i. d. R. ein Drehkreuz im arabischen Raum, in Asien oder Australien. Erst von hier kommt man weiter nach Neuseeland.

Einen praktisch direkten Flug bot bis Frühjahr 2013 die australische Qantas an: Frankfurt - Singapur - Sydney - Auckland oder Christchurch. Seit sie mit Emirates kooperiert, fliegt Qantas nur noch von London. Es scheint so, als sei die Alternative mit Emirates via Dubai nach Australien bzw. Neuseeland nicht gerade eine adäquate Verbindung, weil umständlich. Von Sydney oder Melbourne aus fliegt entweder Jet-Star weiter, das ist eine Qantas Tochter für den asiatischen Raum, Qantas selbst oder eben Emirates. Es gibt natürlich auch noch weitere ähnliche Verbindungen mit anderen Airlines. Eine Übersicht gibt es auf meiner Seite Neuseeland Home
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Problemflughafen Frankfurt

Was, Problemflughafen? Wieso das denn? Für den einen ist es die nötige Nachtruhe ab 23:00 Uhr, für den anderen war es die Risiko-Startzeit 22:15 Uhr der Qantas Maschine Richtung Singapur. Denn wenn die Boeing 747 um 22:15 Uhr planmäßig abdockte und wegen der vielen auf den Start wartenden Maschinen bis 23:00 Uhr noch nicht in der Luft war, dann musste sie zurück und es kam zu einer aufwendigen Aussteige-Aktion mit anschließendem Bustransfer zu einem Hotel irgendwo im Hessischen. Vielleicht gabs auch nur Hotelgutscheine und man musste sich um 1 Uhr nachts selber was suchen. Der Flug fand dann irgendwann am nächsten Tag statt. Alle Anschlussflüge, z. B. nach Neuseeland und die Übernahme des Wohnmobils konnte man knicken. Ob diese Umstände vielleicht auch eine Rolle gespielt haben, warum die Qantas seine Maschinen in 2013 von Frankfurt abgezogen hat? Jetzt bieten sie nur noch Verbindungen via London oder Dubai an; hoffentlich nicht wieder nach 22:00 Uhr!

Flug nach Christchurch via Singapur und Sydney mit Qantas

Unsere Maschine hob 22:40 Uhr ab. Man merkte der Crew eine angespannte Geschäftigkeit beim Boarden an. Nach dem Abendessen werden die Lichter gelöscht, die Nachtbeleuchtung eingeschaltet und die Jalousien herunter gezogen; es dauert nicht lange bis zu Dämmerung beim Flug Richtung Osten.
Ca. 12 Stunden später landen wir gegen 16:40 Uhr Ortszeit in Singapur. Dicke Wolken verhindern den Blick auf die Stadt. Sie wird erst im letzten Moment sichtbar, als der Jumbo die Wolkendecke durchstößt. Alle müssen das Flugzeug verlassen werden, die Crew hat Feierabend und wir vertreten uns die Beine, um nach ca. 3 Stunden das gleiche Flugzeug zum Weiterflug nach Sydney zu betreten. Im ausgedehnten Transitbereich kann man einen Kaktusgarten auf einer Dachterrasse besuchen. Wenn man Glück hat, kommt auch im Moment kein Gewitter herunter. Hingucker sind im Gebäude selbst wunderschöne Orchideen-Hochbeete.
Wir passieren mit einem ordentlichen Durchrütteln den Äquator, um anschließend den australischen Kontinent zu überqueren. Weil es jetzt schon wieder Nacht ist, werden nach dem Essen die Lichter gelöscht. Wer jetzt nicht mehr schlafen will, kann sich mit dem vielfältigen Unterhaltungsangebot die Zeit vertreiben. Um 6:20 Uhr (Ortszeit) des dritten Tages landet der Jumbo mit 15 Minuten Verspätung endlich in Sydney, die Sonne geht gerade auf.

Mehr oder weniger ausgeruht sehen wir zu, dass wir unseren Anschlussflug nach Christchurch erreichen. Wir bleiben dankenswerterweise im gleichen Terminal, müssen aber noch einmal durch die Sicherheitskontrolle. Diesmal erwischt es Gisela für eine ausführliche Sicherheitsprüfung inklusive Drogentest. Die Umsteigezeit wird langsam knapp. Um 7:15 dockt die Boeing 737 ab. Nun nur noch 3 Stunden Flugzeit, bis wir endlich in Christchurch landen.

Es ist Mittagszeit. In Deutschland würden wir längst in unseren Betten liegen und die ersten Träume haben. Doch wir schwanken stattdessen mit steifen Gliedern zum Kofferband und müssen hellwach auf unser Gepäck warten. Unsere Koffer kommen außergewöhnlich schnell und deshalb ist die Schlange bei der Einwanderung noch recht kurz. Als erfahrungsgebeutelte USA Reisende wundern wir uns immer wieder, dass wir völlig unproblematisch nach Abgabe unseres Einreiseformulars und Vorzeigen der Pässe fast durch gewunken werden.
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