Lothars Reiseberichte

Neuseeland Nordinsel

Glückliche Angebote für Flug und Wohnmobil waren "Schuld" daran, dass wir nach 2015 im April 2016 schon wieder nach Neuseeland reisten. "Dass ihr immer noch neue Orte erkunden könnt und nicht alles schon einmal gesehen habt", waren Reaktionen auf unsere erneute Reise. Wer Neuseeland nicht kennt, weiß nicht, dass es ein Land mit unerschöpflichem Naturreichtum ist. Unser Neuseeland-Wochenkalender hatte uns schon längst inspiriert, das Thema Wasserfälle in der Tourplanung zu berücksichtigen. Daraus ergab sich eine intensive vierwöchige Entdeckertour auf der Nordinsel, verbunden mit einem Aufenthalt zur Entspannung an der Bay Of Islands. Und was soll ich sagen, die Zeit war mal wieder viel zu kurz.

Der April ist für uns die ideale Reisezeit für diesen Teil der Insel, weil das Wetter in der Regel stabil warm ist. So wie erhofft trat es auch ein. Die warme Kleidung haben wir unbenutzt in unseren Koffern mitgeschleppt. Die Regenschirme mussten wir nur an einem Tag unseres vierwöchigen Aufenthaltes auspacken, die Badesachen dafür mehrmals. Mit dem Motorhome konnten wir einem dreitägigen Unwetter locker aus dem Weg gehen und in sonnige Gebiete ausweichen. Insgesamt legten wir auf dieser Reise gut 3.000 Kilometer zurück. Die Route ist auf meiner Seite Rundreise 2016 zu finden. Wenn man sich diese Route anschaut, fällt vielleicht auf, dass wir den westlichen und südlichen Teil der Nordinsel nicht bereist haben.

Wellington und die Strecke Wellington nach Wanganui lohnen sich nur, wenn man von der Südinsel kommt oder dort hin will. Das stand diesmal nicht auf dem Programm. In Napier waren wir auch schon, das kann man dort nachlesen. Bleiben noch Gisborne und die Strecke um die Nordwestspitze nach Whakatane herum oder mitten hindurch. Die Landschaft soll sehr schön sein, aber man braucht viel Zeit für das Teilstück. Das heben wir uns für das nächste Mal auf, dann haben wir wieder einen Grund wiederzukommen.
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Region Auckland

Orewa

Erster Anlaufpunkt nach der langen Anreise aus Deutschland auf der Nordinsel ist der Top 10 Holiday Park in Orewa, egal, wohin die Weiterreise geplant ist. Auch wenn wir von Norden kommen und in den Süden wollen oder wenn wir aus dem Süden kommen und nach Norden wollen, legen wir hier eine Übernachtung ein. Der Platz liegt nur ca. 50 Kilometer nördlich vom Flughafen Auckland aus gesehen und der MAUI-Vermieterstation Maui Motorhome Rental Auckland Branch, so der offizielle Name. Das Ganze läuft unter dem Dach des Unternehmens THL. Weitere Infos darüber findet man auf meiner Seite Neuseeland-Home. entfernt. In Manukau, unweit der Vermieterstation, gibt es zwar auch einen Holiday Park, doch der gefällt uns gar nicht, weil er in der Einflugschneise des Flughafens und an einer viel befahrenen Straße liegt. Orewa hat allerdings den Nachteil, dass man Auckland durchqueren muss. Das Autobahngewirr und der Verkehr sind enorm. Man muss schon ein gutes GPS, viel Gespür wegen der vielen Fahrspuren und ordentlich Mut aufbringen, fährt man das erste Mal diese Strecke auf der linken Straßenseite.

Ich bin immer froh, wenn wir in Silverdale vom State Highway 1 (SH 1) herunterfahren können und nach ein paar weiteren Kilometern auf den Holiday Park in Orewa ankommen. Wir reservieren ihn sicherheitshalber immer schon von Deutschland aus. Seit unserer Tour in 2018 wissen wir, dass es nötig ist, wenn man sichergehen will, einen Platz zu bekommen.

Andere Holidayparks in der Aucklandregion sind speziell. Absolute Naturfreaks könnten den Muriwai Beach Campground ansteuern. Er liegt außerhalb Aucklands im Westen direkt an der Tasman See. Als wir Ende April 2018 Nachmittags hier auftauchten, war die Rezeption nicht besetzt. Der weitläufige Park schien uns sehr einsam und verlassen.
Der North Shore Motels and Holiday Park in Northcote, einem Stadtteil im Norden Aucklands ist genau das Gegenteil. Doch, obwohl er zwischen zwei Hauptstraßen liegt, ist er relativ ruhig mit viel altem Baumbestand.

Warum also ausgerechnet der Platz in Orewa? Er liegt direkt an der lang gezogenen Bucht am Meer. Nach wenigen Schritten ist man am Meer, kann am Strand entlang laufen oder oberhalb auf dem Weg. Überall laden Bänke zum Sitzen und Ausruhen ein, auch, um seinen übernächtigten Geist nach der langen Anreise zur Ruhe kommen zu lassen. Mit dem Blick auf das Wasser bis hinüber zur Coromandel-Halbinsel, wenn der Dunst sie freigibt, kann man sich seinen Gedanken hingeben und das beruhigende Wellenrauschen auf sich wirken lassen. Alle neu ankommenden Camper holen gleich nach ihrer Ankunft die Stühle raus und genießen bei einem Glas Wein die Aussicht.
Allerdings frage ich mich, wie lange dieser Platz noch der Top10-Kette angehören wird. Für Motorhomes oder kleinere Campervans wird der Platz immer weniger, denn er wird immer mehr mit Dauercampern und monströsen Vorbauten an deren Wohnwagen zugestellt. Und es werden von Jahr zu Jahr mehr.

Noch ein Wort zur SH 1 bei Silverdale. Wer schnell von Auckland auf dem SH 1 Richtung Norden will, muss bei Silverdale einen mautpflichtigen Tunnel passieren. Ist im Leihfahrzeug ein entsprechendes elektronisches Mautgerät vorhanden, braucht man sich um weiter nichts zu kümmern. Man sollte also bei der Anmietung jeglicher Fahrzeuge nachfragen. Besitzt das Fahrzeug kein Mautgerät, muss man sich selbst um die Bezahlung der Maut kümmern; es gibt keine Zahlstellen auf dem SH 1 vor dem Tunnel, weder bar noch mit Kreditkarte. Ausführliche Hinweise, wie man Maut bezahlt finden sich auf meiner Seite Neuseeland-Home.
Wer also sichergehen will oder wer etwas Zeit mitbringt, sollte die Abfahrt Silverdale nehmen. Man wird mit einer landschaftlich wundervollen, aber eben etwas langsameren Strecke belohnt. Ein paar Kilometer hinter Orewa führt der sogenannte Hibiscus Coast Highway hinter dem Tunnel wieder auf den SH 1 und man fährt mautfrei weiter.

Orewa selbst hat ein kleines Ortszentrum, in dem es alle möglichen Geschäfte und Supermärkte gibt. Sonntags findet der Farmers Market auf dem Orewa Square statt. Oft findet man auf solchen Märkten in Neuseeland deutsche Bäcker, bei denen man sich mit gutem Brot eindecken kann. Wer schon mal länger in Neuseeland oder Australien unterwegs war, weiß, wie nötig es sein kann, mal wieder richtiges Brot zu essen. Ein klein wenig enttäuscht waren wir allerdings, als wir den Markt besuchten. Er bestand eigentlich nur aus nicht einmal zehn Marktständen, die regionales Obst, Gemüse, Brot und Backwaren sowie Pflanzen feilboten. Wir hatten uns den Markt etwas größer vorgestellt, wobei es schon schön war, dass die in Deutschland üblichen Altkleiderstände mit Omas langer Unterwäsche und Opas Hosenträger fehlten.

Weil der Tag so schön war, liefen wir zurück zum Wohnmobil und fuhren die ca. 16 Kilometer zur Army Bay. Wir hatten die Küste vom Holiday Park aus immer im Blick gehabt und wollten uns mal diese Stelle anschauen. Es gibt einen großen Parkplatz an einem schönen Naturstrand mit Bootsrampe und Fischereitafel sowie einer kostenfreien, sauberen Toilettenanlage. Mal wieder typisch für Neuseeland, freies Parken und freie Toiletten, keine Kurtaxe, keine Bratwurst- oder Dönerstände, nur einfach frische Meeresluft mit schönem Ausblick auf die Küstenlinie von Orewa und das Meer. Nur schade, dass wir kein Boot dabei haben, wie scheinbar jeder Neuseeländer, denn Bootsrampen gibt es wie Sand am Meer.
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Zentral Region

Waikite Valley

Weil die Thermalbäder direkt in Rotorua total überlaufen sind, fahren wir, wann immer es geht, die Waikite Thermalpools an. Vor ein paar Jahren war hier nicht so viel los, weil die Pools abseits der Touristenströme liegen. Doch mittlerweile hat sich dieser Geheimtipp herumgesprochen. Man kann stundenweise in die Poolanlage oder auf dem benachbarten kleinen Campingplatz mit und ohne powered sites übernachten. Der Preis war bisher noch angemessen. Will man sicher einen Platz zum Übernachten haben, sollte man auch noch im April ein paar Tage vorher reservieren. Es gibt nicht viele powered site Stellplätze für große Motorhomes. Man darf auch keine großen Ansprüche an den Platz stellen. Aber das ist auch nicht so wichtig, denn man fährt hierher, um in den verschiedenen Thermalpools seinem Körper vor allen Dingen Entspannung und Pflege zu geben. Man entsteigt dem Thermalwasser um mindestens 10 Jahre verjüngt. Die Haut fühlt sich noch nach Tagen seidig und geschmeidig an. Das mit der Verjüngung hält allerdings nicht so lange an.

Die Thermalpools verdienen in jedem Fall Bestnoten. Es gibt verschieden große Pools mit unterschiedlichen Temperaturen, die während des Tages regelmäßig kontrolliert werden; denn das heiße Wasser kommt direkt aus der Erde. Im Restaurant bekommt man kleine Snacks und Getränke. Doch das war es dann auch schon. Das Restaurant schließt um 19 Uhr, die sanitären Einrichtungen sind rudimentär vorhanden, die Duschen im Thermalbereich sind alt und ziemlich heruntergekommen. Es gibt für Damen und Herren jeweils nur zwei. Heißes Wasser gibt es wie gesagt im Überfluss, hier ist eher kaltes Wasser das Problem beim Duschen.

Huka Falls

Von den Waikite Thermalpools aus wollten wir nach Waitomo. Wir nahmen bewusst den Weg Richtung Taupo, denn wir wollten noch einmal zu den Huka Falls. Die anderen Highlights und Touristenattraktionen auf dem Weg dorthin besuchten wir nicht, denn die Craters Of The Moon oder Wai-O-Tapu hatten wir schon bei unserer Reise in 2008 besichtigt. Doch die Huka Falls zogen uns noch einmal an.

Ein paar Kilometer vor Taupo geht es links ab, auf einer schmalen Straße parallel zum SH 5. Kurz danach führt ein kleiner Abzweig zu einer Aussichtsplattform auf den letzten Wasserfall in den gleichnamigen River. Von hier aus beginnen auch die Walkways am Fluss entlang. Weiter auf der Straße erreicht man den kostenlosen Parkplatz, der schon am frühen Morgen gut besucht ist. Es gibt sogar Parkflächen für Wohnmobile, die leider auch von kleinen PKWs zugestellt waren. Gleich neben dem Parkplatz rauscht das Wasser in einer Art Stromschnelle durch eine kleine Schlucht unter der Fußgängerbrücke hindurch. Folgt man dem Weg nach links hinter der Brücke, kann man an verschiedenen Aussichtspunkten die Falls begleiten, bis sie endgültig mit lautem Getöse in den River hineinfallen. Der Spaziergang an den Huka Falls entlang war ganz schön an diesem Morgen.
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Waitomo

Waitomo lag das erste Mal auf unserer Reiseroute. Waitomo ist auch kein Ort, sondern eigentlich nur bekannt durch die Waimoto Glow worm caves, der Glühwürmchen Höhlen. Nebenan liegt praktischerweise gleich der TOP 10 Holiday Park, auf dem wir unser Motorhome für zwei Nächte abgestellt haben. Der Park ist zwar klein, aber er gehört mit zu den Gepflegtesten, die wir in Neuseeland kennengelernt haben. Weil wir absolut keine Höhlenmenschen sind, sind wir auch gar nicht wegen der Glow worm caves - der Glühwürmchen Höhle- hierhergefahren. Denn unter die zig Busladungen voll Touristenmassen, die hier von morgens bis abends ausgekippt werden, wollten wir uns nicht mischen. Wir sind aber auch keine Höhlenmenschen.

Also, warum sind wir hier? Zu Hause sprach uns auf unserem Neuseeland-Wochenkalender ein Foto eines schönen Wasserfalls an. Er wurde als der schönste Neuseelands bezeichnet. Da wollten wir hin. Im weiteren Verlauf der Reisevorbereitungen habe ich dann noch zwei andere Natur - Highlights entdeckt. Aber erst mal will ich ein paar Hinweise zur Touristenattraktion geben.

Glow worm caves

Waitomo erreicht man z. B. von Auckland kommend auf dem State Highway 3, ca. 75 Kilometer südlich von Hamilton. Im weiteren Verlauf der SH 3 käme man dann nach New Plymouth. Ein paar Kilometer hinter Otorohanga biegt man in einem großen Kreisverkehr ab und folgt dann einfach ein paar weitere Kilometer der Ausschilderung zu den Waitomo Caves. Wie schon gesagt, da wir keine Höhlenmenschen sind und uns auch nicht für glühende Insekten interessieren, unternahmen wir lieber kostenlose Ausflüge in die Natur der Umgebung.
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Marokopa Falls

Der blaue Himmel, die frische, reine und kühle Morgenluft an diesem Morgen, erschienen uns wie bestellt für den Ausflug dorthin. Wir fuhren an den Glow worm caves vorbei, geradeaus hinein in eine typische neuseeländische hügelige, teils vom Regenwald bewachsene Landschaft. Der Verkehr ist hinter den Caves gleich null. Nach ca. 30 Kilometer und einer guten halben Stunde erreichen wir den kleinen Schotterparkplatz auf der linken Seite, auf dem unser Motorhome bequem Platz findet. Wir sind allein hier, denn der Tawarau Forest liegt abseits jeglicher Touristenpfade. An solchen Orten erreicht die Schönheit Neuseelands immer wieder den Höhepunkt.

Ein ausgeschilderter Weg führt hinein in den naturbelassenen Regenwald. Zuerst geht es lange nur bergab auf einem gut begehbaren Weg, immer tiefer hinein in den Wald. Irgendwann nimmt man ein Rauschen wahr, das immer lauter wird. Die bisher seltsam klingenden Vogelstimmen im Wald verstummen. Und dann, nach ca. 10 Minuten und der letzten Biegung wird der Vorhang für die Marokopa Falls geöffnet. Er gehört lt. dem D.O.C. D.O.C. steht für Department OfConservation und ist die Staatliche Behörde für Naturschutz und zur Erhaltung historischer Werte in Neuseeland. Sie betreibt u. a. auch Campingplätze. (https://www.doc.govt.nz/) zu den most impressive Wasserfällen Neuseelands. Das ist nicht übertrieben. Staunend stehen wir auf der kleinen Aussichtsplattform vor den rauschenden, sich über dicke Felsen in die Tiefe stürzenden Wassermassen. Unten aufgeschlagen, plätschert das Wasser in einem kleinen Flüsschen weiter, so, als wäre nichts geschehen. Einfach nur eindrucksvoll.
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Mangapohue Natural Bridge

Wir konnten uns bis dahin nichts Konkretes unter einer Naturbrücke vorstellen. Das hätte alles und nichts sein können. Auch Fotos, die ich zuvor gesehen hatte, haben mich auch nicht viel schlauer werden lassen. Also muss man da mal hin und es sich anschauen. Idealerweise liegt dieses Naturereignis an der gleichen Straße, die zu den Marokopa Falls führt. Man kommt 5 Kilometer vorher daran vorbei. Wir sind den kleinen Parkplatz auf dem Rückweg vom Wasserfall angefahren. Ein kurzer leichter Fußweg führt oberhalb eines kleinen Flüsschens in einer Felsenschlucht zu einem hohen, tunnel- bzw. gewölbeartigen Felsengebilde aus Kalkstein, das wie eine Brücke aussieht. Imposant, was die Natur für Formationen zum Bestaunen erbauen kann. Wenn man will, kann man auch nach Jahrmillionen alten Austernfossilien in den Felsen suchen. Der Spaziergang ist halt ganz nett und einfach zu gehen in einer schönen Natur im Regenwald.
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Ruakuri walkway

Der Walkway ist ca. 4 Kilometer vom Waitomo Top 10 Holiday Park entfernt. Man erreicht ihn, wenn man im kleinen Kreisverkehr gleich hinter den Glow worm caves nach links abbiegt. Er ist gut ausgeschildert. Ein kleiner Parkplatz liegt direkt oben an der Straße, während ein etwas größerer, auch für größere Wohnmobile geeignet, nach einer kurzen Fahrt dahinter auf einer schmalen Straße erreichbar ist. In einer Wegbeschreibung, die ich auf Englisch bei der Planung fand, stand sinngemäß geschrieben, well-constructed track und bietet exceptional views of the Ruakuri Natural Tunnel.

Gut, wir wissen mittlerweile vom letzten Walkway, was wir uns unter einem Natural Tunnel vorstellen können und gingen deshalb abenteuerlustig los. Der Regenwald ist unbeschreiblich schön, anfangs war es der Weg auch. Er wurde aber immer schmaler. Er führte zuerst steil einen Berg hinauf, bis wir plötzlich vor einem niedrigen, schmalen, ca. 15 m langen Felsentunnel standen. Nein, hindurchkriechen war nicht nötig, aber eine stark gebückte Haltung war schon nötig, um sich nicht den Kopf und die Schultern zu stoßen. (Das obere Foto zeigt den Weg hinein in den Tunnel).

Highlight dieses Wanderwegs war neben einer kleinen dunklen Höhle mit einem reißenden Gewässer, in die man hinuntersteigen konnte - aber nicht musste-, der Weg durch tiefsten Regenwald mit steilen Aufstiegen am Rande tiefer Felsschluchten mit einem reißenden Fluss. Geht man den, natürlich unbeleuchteten Walkway nachts, kann man in der Höhle Glühwürmchen beobachten. Kostenlos, aber doch recht gruselig und ambitioniert. Ausgezeichnet war der Rundweg für 30-40 Minuten, wir brauchten eine gute Stunde.

Auf dem Weg haben wir eine nette niederländische Familie getroffen, die mit ihrem 94 Jahre alten Opa unterwegs waren. Seine 60 Jahre alte Tochter zog und der 30 Jahre alte Enkel schob ihn die teils steilen und rutschigen Anstiege hinauf. Tolle Leistung und großen Respekt für ihn, der bis auf die dunkle Höhle auch alles mitgegangen ist. Eine Taschenlampe erleichtert den kurzen Weg in das Dunkel.
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Südwest Region

Von Waitomo nach New Plymouth

New Plymouth und die Vulkanlandschaft des Mt. Taranaki liegen ein wenig abgelegen von den Hauptreiserouten der Nordinsel. Von Norden kommend fährt man den SH 3 via Hamilton und Te Kuiti. Kurz vor Te Kuity sollte man Zeit in Waitomo und vielleicht in Otorohanga einplanen. Im weiteren Verlauf fährt man eine reizvolle Strecke auf dem SH 3 bis New Plymouth. Wesentlich abenteuerlicher ist die Strecke über den Forgotton Highway nach New Plymouth. Darüber schreibe ich weiter unten mehr. Von New Plymouth muss man entweder die gleiche Strecke zurück nach Te Kuiti oder man fährt auf dem SH 45 an der Küste entlang nach Wanganui. Wir empfanden diese Strecke als nicht sehr attraktiv. Mehr darüber weiter unten. Vielleicht sollte man auf dem SH 3 bleiben und links am Mt. Taranaki vorbei nach Wanganui fahren. Die Strecke direkt am Vulkan vorbei ist eventuell stellenweise attraktiver.

Man sollte in Te Kuiti vielleicht einen Tankstopp einlegen, denn die nächste richtige Tankstelle kommt erst 160 Kilometer später in New Plymouth. Von Te Kuiti erwartete uns auf dem SH 3 eine Landschaft, so wie man sich Neuseeland vorstellt. Grüne Hügel mit Schafen soweit das Auge reicht. Es herrscht kaum Verkehr, wir fuhren zig Kilometer allein, ohne dass uns ein Auto überholte oder uns entgegen kam. Irgendwann erreicht der Highway die Küste der tasmanischen See.

Schon nach ca. 8 Kilometer an der Küste entlang taucht ein lohnenswerter Stopp auf. Man kann man zwei - vormals drei - 25 Meter hohe Felsformationen, die Three Sisters, sehen. Neben den Schwestern gibt es eine weitere Formation am Strand, den Elephant Rock, die einem Elefanten erstaunlich ähnelt. Hat man Mokau passiert und folgt der Beschilderung südlich der Tongaporutu Brücke in die Clifton Road, kann man am Flussufer parken und bei Ebbe den Fluss entlang um die Spitze herum laufen, um die Felsformationen zu besichtigen. Die beste Aussicht hat man allerdings von oben auf der gegenüberliegenden Flussseite, die allerdings nicht ausgeschildert ist. Dazu biegt man in Mokau von dem SH 3 vor der Tongaporutu Brücke nach rechts auf die Pilot Rd. ab und fährt bis an das Ende. Keine Angst, auch mit einem großen Motorhome kann man am Ende der Straße wenden. Nach dem Aussteigen führt ein Holztritt über den Zaun. Man erkennt einen schmalen Trampelpfad auf der Wiese, dem man bis an das Ende der Klippe folgen kann, um das sich bietende Panorama zu bestaunen.

Nach weiteren 20 Kilometern kann man am Hinweisschild Whitecliff Walkway abbiegen. Die Straße führt nach Pukearuhe. Das ist kein richtiger Ort, es sind einfach nur verstreute Gehöfte. Dahinter wird die Straße immer schmaler und enger bis einspurig, sodass wir kurz vor dem eigentlichen Walkway uns mit dem Motorhome nicht mehr weiter trauten. Ich weiß auch nicht, ob wir den letzten steilen Berg oben auf die Klippe überhaupt hinaufgekommen wären. Vielleicht war ja mal jemand hier und ist den steilen Anstieg hinauf, der kann mir ja mal mitteilen, ob es sich gelohnt hätte.

Vorher wäre eine Abfahrt zur Beach gewesen. Will man auf der Beach zum Whitecliff Walkway gehen, muss man sich über die Tidezeiten informieren, denn bei Hochwasser ist der Weg versperrt. Das war uns an diesem Tag zu kompliziert. So sind wir wieder unverrichteter Dinge zurück zum SH 3, um weiter nach Plymouth zu fahren. Plan war am Abend den Sonnenuntergang durch die Te Rewa Rewa Bridge am nördlichen Ende des Coastal Walkway zu genießen. Doch hereinziehende Wolken am Abend machten den Plan zunichte. Die Te Rewa Rewa Bridge erkläre ich im folgenden New Plymouth Kapitel.
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New Plymouth

Den ersten Vormittag in New Plymouth verbrachten wir, entgegen unseres Plans, mit Werkstatt hopping. Das Autoradio des Wohnmobils streikte. Die MAUI-Hotline schickte uns dazu in eine Werkstatt außerhalb der Stadt. Wie nicht anders zu erwarten wurden wir sehr hilfsbereit und freundlich bedient. Die Untersuchung ergab, das Radio war tatsächlich kaputt. Nach Rücksprache mit der Hotline bemühte man sich durch viele Telefonate um ein Austauschteil, doch in New Plymouth war es nicht zu bekommen. Seit gestern leuchtete aber auch noch die Abgaswarnleuchte für den Motor gelb auf. Da wir nicht in einer VW-Werkstatt waren, konnte hier keine Überprüfung stattfinden. Dazu schickte man uns in eine andere Werkstatt mitten in New Plymouth. Der Fehlerspeicher ergab nur einen sporadischen Fehler, die Leuchte wurde zurückgesetzt. Am Nachmittag war sie schon wieder an. Sporadischer Fehler eben. Nichts Schlimmes. Wir werden jetzt nicht jedes Mal eine Werkstatt aufsuchen.

Unser touristisches Programm an diesem Tag hielt sich deshalb in Grenzen. Vor dem Werkstattbesuch bestaunten wir die Te Rewa Rewa Bridge am nördlichen Ende des Coastal Walkway. Ein Parkplatz nur für Pkws befindet sich ziemlich am Ende der Clemow Rd. Weil der Parkplatz fast leer war, stellten wir uns einfach dorthin, wo wir niemanden einen Platz wegnahmen. Die Brücke überspannt mit ca. 83 m einen Fluss und hat mit Fantasie gesehen die Form eines halben Walskeletts. Auch von hier zieht sich der Küstenweg weiter am Meer entlang, den wir am übernächsten Tag für einen längeren Spaziergang benutzten, als der Sturm sich wieder gelegt hatte.

Am Nachmittag erholten wir uns ein wenig im botanischen Garten namens Pukekura Park. Er liegt mitten in der City von New Plymouth. Einen Parkplatz in der Nähe zu finden mit einem großen Wohnmobil ist etwas schwierig. Weil die ausgewiesenen Parkplätze für solche Lastwagen nicht ausgelegt sind, fanden wir einen Platz in einer der angrenzenden Nebenstraßen. Im Park selbst findet man halt viele Pflanzen und Bäume sowie viele Ruheoasen. Dazu gehören auch eine größere Wasserfläche und ein künstlich angelegter Wasserfall.

Wir wollten eigentlich auch ein Stück auf dem Coastal Walkway laufen, der bis zu 13 Kilometer langen Strandpromenade direkt am Meer. Doch es machte sich plötzlich starker Wind, um nicht zu sagen, ein kräftiger Sturm auf. Und dazu kam auch noch, dass wir weder am Strand noch an den angrenzenden Straßen, die alle zum Stadtzentrum gehören, einen Parkplatz fanden. Je näher man dem Stadtzentrum kommt, umso eingeschränkter in die Parkzeit. Es gibt so gut wie keinen Parkraum und für große Wohnmobile. So verzichteten wir auf den Spaziergang und sahen die Attraktion Wind Wand nur beim Vorbeifahren. Denn auf dem Coastal Walkway, in der Nähe der St. Aubyn Street kann man diese Skulptur bewundern. Das Teil ist eine Art 45 m hohe Peitsche, an deren Ende eine Plastikkugel von zwei Meter Durchmesser steckt. Bei dem herrschenden Sturm wurde die Peitsche mit der Kugel hin und hergeworfen.

Wer möchte, kann sich auf einen geführten historischen Stadtrundgang begeben und an der Ecke Robe und Devon Street West, den Clock Tower bewundern. Auf den scheinen die Anwohner hier sehr stolz zu sein, denn immer, wenn man nach einem Weg fragt, ist der lock Tower der Ausgangspunkt für die Wegbeschreibung. Einen Farmers Market gibt es Sonntagsmorgens auch in der Currie Street oder Huatoki Plaza in den Wintermonaten.
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Mt. Taranaki

Einen ganzen Tag haben wir uns für das Vulkangebiet, das landschaftliche Bestimmungsmerkmal der gesamten Region, reserviert. Von New Plymouth aus sind wir über Egmont Village bis zum Tourist Center auf ca. 950 m Höhe hinaufgefahren. Hier endet die Straße. Je höher man kommt, umso kurvenreicher und schmaler wird die Straße. Oben angekommen gibt es reichlich Parkplätze, die erstaunlicherweise schon am Vormittag fast alle belegt waren. Sollte der Erste, das ist der größte, bereits voll sein, kann man um eine Kurve herum auf den Nächsten, jedoch Kleineren, hinauffahren. Von hier aus führen viele gut ausgeschilderte Rundwanderwege von ganz leicht bis recht schwer, in der Dauer von 10 Minuten bis zu 5 Stunden in den Berg hinein. Auch Leute mit Kletterausrüstung haben wir gesehen, denn anders kommt man nicht bis zum Gipfel. Eine Aussicht auf den Gipfel ist natürlich nur ohne Wolken gewährleistet, was wohl nicht so oft vorkommt. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die phänomenale Rundumsicht auf das Umland des Vulkans bis hinaus auf die Tasman See. Eine weitere Zufahrt zum Vulkan hinauf, die wir an diesem Tag nicht mehr schafften, ist der Abzweig hinter Stratford zu den Dawson Falls.

Auf dem SH 3 Richtung Egmond Village, ca. 12 Kilometer hinter New Plymouth, sollte man noch einen Stopp am Lake Mangamahoe einplanen. Bei dem leichten Walkway um den See herum lässt sich Neuseelands Natur wunderbar genießen und es bieten sich schöne landschaftliche Aussichten, auch auf den Mt. Taranaki, wenn er denn nicht in Wolken gehüllt ist. Biegt man von New Plymouth kommend am ersten Hinweisschild ab, findet man nach wenigen Metern einen Parkplatz, auf dem auch ein großes Wohnmobil Platz findet. Ca. 500 m weiter auf dem SH 3 gibt einen weiteren recht großen Parkplatz.
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The Enchanting Highway oder Forgotten World Highway

Der Forgotten World Highway - wird manchmal auch als der zauberhafte Highway The Enchanting Highway benannt - ist im deutschen Sinne kein Highway, um schnell mal z. B. von Taupo nach New Plymouth zu kommen. Der Forgotten World Highway wird als Neuseelands historische, aber auch als mystische Reiseroute bezeichnet. Sie folgt früheren Maori Handelspfaden. Von Taumarunui aus windet sie sich mit ca. 155 Kilometer Länge über vier Bergsättel, durch einen einspurigen Tunnel und entlang eines windungsreichen Flusstales. Etwa elf Kilometer Streckenlänge sind nicht asphaltierte Schotterfahrbahn mit Split. Sie bietet einmalige Aussichten auf die Landschaft, besonders wenn man sich vor Stratford dem gut 2518 m hohen Mount Taranaki nähert. Vorausgesetzt, er ist nicht wieder durch Wolken verhüllt. Und es gibt eine Menge Points of interests (Sehenswürdigkeiten) der Natur und historischer Art. Was es nicht gibt, ist eine Tankstelle, also vorher besser volltanken.

Gerne wäre ich diese Strecke gefahren, doch es gab mehrere Bedenken, das diesmal zu tun. Für eine Fahrt ohne Pause benötigt man rund 3 Stunden in einer Richtung mit dem Pkw, Campervans benötigen ca. 4 Stunden. So stand es zu lesen. Dazu käme noch die Anfahrt von Taupo nach Taumarunui, dem Beginn des Highways. Alles in allem wären wir gut sechs Stunden ohne Pause auf der kurvenreichen Strecke unterwegs gewesen - ein Frevel an den Naturschönheiten, die an einem vorbeirauschen würden. Dann schreckten uns auch noch der unbefestigte Teil der Strecke und der 180 m lange einspurige Moki Tunnel ab, obwohl wir wahrscheinlich durchgepasst hätten. Wir müssen es später mal ins Auge fassen. Denn wir sind überzeugt davon, dass uns auf der Strecke eine magische Landschaft mit vielen historischen Sehenswürdigkeiten in einer unvergesslichen Landschaft erwartet hätte.
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Cape Egmont Lighthouse

Um von New Plymouth nach Süden weiterzufahren, stellt sich die Frage, auf welcher Route man den Mount Taranaki umfährt. Entweder links um den Vulkan herum, also auf der Landseite oder rechts um ihn herum auf dem sog. Surf Highway, also auf der Meerseite. Die Landseite wäre für uns sicherlich etwas attraktiver gewesen, wenn der Vulkan nicht gerade in dichten Wolken gehüllt gewesen wäre. Denn der SH 45 an der Meeresküste entlang, auch als Surf Highway bezeichnet, haben wir als relativ eintönig empfunden. Die Straße führt nur selten direkt am Wasser entlang. In den einschlägigen Reiseführern wird diese Route zwar als spektakulär bezeichnet, womit meiner Ansicht nach aber die Küste als Surfküste gemeint ist und bei Sturm, der hier aus erster Hand vom Meer aus auf den Autofahrer trifft. Bei unserer Fahrt herrschte fast Windstille. Deshalb bot sich für uns nur die eine Abwechslung, nämlich nach ca. 45 Kilometer von New Plymouth aus mit dem Cape Egmont Lighthouse. Der Leuchtturm wurde um 1800 herum in London erbaut, stand auf Wellingtons Mana Island, bevor er von dort hierher geschafft wurde. Er steht ziemlich nahe am Meer, ein ausreichend großer Parkplatz bietet Raum auch für große Campervans.
Der weitere Verlauf nach Wanganui ist ein gut ausgebauter Highway mit dem Mount Taranaki auf der linken Seite - wenn er denn nicht in Wolken gehüllt ist.
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Region Bay of Plenty

Von Rotorua nach Ohope Beach

Um von Rotorua nach Ohope Beach (an der Bay of Plenty gelegen) zu kommen, gibt es zwei Alternativen. Die etwas Längere, aber trotzdem schnelle Variante mit viel Verkehr und vielen LKWs auf der Strecke, ist der SH 33 Richtung Te Puke und dann der SH 2 Richtung Whakatane. Die Strcke führt oft direkt an der Küste der Bay of Plenty entlang. Lässt man den Lake Rotorua hinter sich, kommt man nach knapp 8 Kilometer hinter dem Abzweig des SH 30 an den Okere Falls vorbei. Ein kleiner Abstecher lohnt sich schon, denn der Parkplatz, auch für größere Wohnmobile, liegt gleich neben der Hauptstrecke. Den kleinen Wasserfall findet man gleich neben dem Parkplatz mit einem Aussichtspunkt zwischen dicht bewachsenen Farnbäumen. Neben dem Parkplatz gibt es auch eine Toilettenanlage, die bei unserem Besuch in 2016 allerdings seit Jahren, so schien es, niemand mehr gesäubert oder gepflegt hat.

Wir sind von den Okere Falls nicht dem SH 33 gefolgt, sondern sind zurück zum SH 30 gefahren, um die landschaftlich schönere Strecke zu nehmen. Die Entfernung nach Whakatane ist zwar fast 20 Kilometer kürzer als auf der anderen Route, doch braucht man wesentlich länger, auch wenn das Navi etwas anderes behauptet. In der Praxis handelt es sich anfangs um eine sehr kurvenreiche Strecke, oft direkt an einigen Seen entlang mit sehr schönen Aussichten und Haltepunkten. Bevor wir das erste Mal nach Neuseeland reisten, haben wir uns die Landschaft dort im Geiste immer mit bestimmten Bildern vorgestellt. Auf dieser Strecke wurden wir mit der Verwirklichung der Bilder belohnt. Das kann bei jedem natürlich anders aussehen, denn wer weiß schon, was in unseren Köpfen so alles vorgeht. Fakt ist aber, dass es auf dieser Route praktisch kaum Verkehr gibt und wir lange Zeit alleine auf der Straße unterwegs waren.
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Ohope Beach und Whakatane

Der Top 10 Holiday Park in Ohope Beach, eine Halbinsel hinter Whakatane an der Bay of Plenty, war ein weiteres Ziel unserer Reise. Uns erwartete Mitte April ein riesiger Top10-Platz, auf dem wir zusammen mit zwei Wohnwagen wohl die einzigen Gäste waren. Diese Einsamkeit hatte bei hereinbrechender Dämmerung etwas Gespenstisches. Hinter den Dünen liegt ein schier endloser, breiter Strand, an dem im Rhythmus der Gezeiten die Wellen mal nah, mal entfernt an den breiten, ganz flach ins Meer hineinführenden Strand plätscherten. Das Wasser hatte wohl noch ca. 20 Grad, mit den Füßen recht angenehm, wenn die Sonne schien. Was muss hier bloß in der Hauptsaison los sein!

Leider war das Wetter am nächsten Tag bei schlechter Sicht durchwachsen, am Folgetag sollte es sogar durch eine dicke Regenfront abgelöst werden. Deshalb verzichteten wir auf ein paar sich in der Nähe befindlichen Ausflugsziele und fuhren nur nach Whakatane hinein. Darum waren wir nicht hier, was die Reiseführer so beschreiben: Tauwhare Pā Genieße wundervolle Aussichten über den Hafen, nach Ohakana Island, Port Ohope und das East Cape.
Puketapu Lookout and Papaka Redoubt: Der Zugang zu beiden Tracks ist an der Kreuzung Seaview und Hillcrest Roads, direkt oberhalb des town centre von Whakatane.
White Pine Bush Ca. 20 km südlich von Whakatane findet man Reste von den mächtigen, einheimischen Kahikatea (white pine - Kiefernwälder) und einer vielfältigen Fauna mit einheimischen Vögeln.

Whakatane

Whakatane in der Nebensaison gehört den Einheimischen und das sind vorwiegend Rentner. Eine ältere Dame, die ihren kleinen Vierbeiner im Whakatane Gardens ausgeführte, erzählte uns leutselig davon, als wir den Rose Garden betrachteten, der aus ein paar kleinen Beeten mit Rosen bestand. Whakatane Gardens liegt an 'Eivers Beach' zwischen McGarvey Road und McAlister Street am Whakatane River. Der Parkplatz am Ende der McAlister Street ist groß genug, auch für Wohnmobile. Eine Kindereisenbahn fährt im Park zur Belustigung der Kinder einmal im Kreis durch den Park.

Am Ende de Muriwai Drive liegt der Wairaka Park. Der Name Park meint hier mehr eine Rasenfläche mit Picknick Tischen und Spielplatz hinter der boat ramp. Beim Verzehren seines mitgebrachten Picknicks in Gesellschaft aller lokal ansässigen Möwen kann man den Blick schweifen lassen über die Flussmündung des Whakatane River und den Fischer- und Sightseeing Booten beim Vorbeifahren zuschauen. Sitting On The Dock Of The Bay von Otis Reding ging mir sofort durch den Kopf, als wir hier saßen.

Eine schöne Aussicht auf den kleinen Ort hat man von den Aussichtspunkten Puketapu Lookout und Papaka Redoubt Man erreicht die beiden Walkways an der Kreuzung von Seaview Rd. und Hillcrest Rd. oberhalb des Standzentrums.
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Coromandel-Halbinsel

Von Ohope Beach gibt es bis Waihi eigentlich nur die eine Route über Tauranga, nämlich der SH 2 bis Waihi. Hier böte sich zum Beispiel die Gelegenheit, nach Waihi Beach abzuzweigen, um dort zu übernachten. Meinen Reisebericht über Waihi aus dem Jahre 2010 kann man hier nachlesen. In Waihi muss man sich entscheiden, ob man via Thames an der Westküste in die Coromandel-Halbinsel hineinfährt oder im Osten, an der Bay of Plenty Seite bleibt, um nach Norden zu kommen. Die Entscheidung hängt von verfügbarer Zeit oder vom Wetter ab. In meinem Reisebericht auch aus dem Jahre 2010 kann man die Tour Coromandel ⇒ Orewa nachlesen, wie wir in der umgekehrten Richtung an der Westküste gefahren sind und welche Highlights einen erwarten. Ich hatte mir danach vorgenommen, von Thames aus einmal die Küste nach Norden zu fahren. Aber auch diesmal, im Jahr 2016, hat es nicht geklappt, weil wir dieses Mal bei Erreichen der Coromandel in sintflutartigen Regen geraten sind. Landschaftliche Aussichten gab es deshalb nicht und so wählten wir den direkten Weg an der Ostküste hinauf nach Hahei.
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Hot Water Beach / Hahei

Die Fahrt auf die Coromandel-Halbinsel entwickelte sich zu einer Regenschlacht. Je näher wir der Halbinsel kamen, umso heftiger begann es zu regnen. Der Wetterbericht hatte es zwar angekündigt, aber verschwieg, dass man fast weggeschwemmt werden könnte. Zweifel krochen in uns hoch, als wir die langen Schlangen uns entgegenkommender Fahrzeuge inklusive Wohnmobile registrierten. Flohen sie etwa alle vor den Regenmassen? Der Wetterbericht meinte aber auch, dass morgen wieder die Sonne scheinen solle. Also schoben wir die Flucht der Entgegenkommenden darauf, dass es Sonntag Nachmittag war und die einfach nur nach Hause wollten.

Ursprünglich wollten wir den Hahei Holiday Park ansteuern, der, wollte man den neuesten Reiseberichten trauen, sich in den letzten Jahren qualitativ wieder verbessert haben soll. Doch wussten wir von früher, dass die powered sites auf Wiesen ähnlichen lagen. Nach den Regenmengen, die an diesem Wochenende heruntergekommen waren, mussten wir davon ausgehen, dass der Platz abgesoffen sein könnte. Also entschlossen wir uns, den nahe gelegenen Hot Water Beach Top 10 Holiday Park anzusteuern. Es erwartete und nicht wirklich ein besserer Standplatz für die Nacht. Auch hier stand alles unter Wasser, allerdings waren die Rasenplätze nicht so tief wie die Wiesen in dem anderen Park.

Der Vorteil des Top 10 Parks ist, dass man Hot Water Beach in ca. 10 Minuten zu Fuß erreichen kann. Mittlerweile muss man auf den Parkplätzen neben der Beach für das Parken bezahlen. Eigentlich das erste Mal in Neuseeland, dass für ein Naturschauspiel Geld genommen wird. Auf der anderen Seite treibt es massenweise Touristen an diesen Abschnitt der Beach, weil man sich bei Ebbe ein kleines Loch in den Sand buddeln kann, um sich in der warmen Quellwasserpfütze zu aalen.

Der Vorteil des Hahei Holiday Parks liegt auf der Hand, weil er direkt an der Hahei Beach liegt. Es gibt einen recht großen Parkplatz direkt am Meer am Ende der Straße in Hahei. Er ist zwar immer recht gut besucht, doch meist findet man noch einen schönen Platz mit Aussicht auf das Wasser. Im Meer baden wäre heute möglich gewesen, aber durch das Unwetter am vergangenen Wochenende schwappten sehr kräftige Wellen an den Strand. Wir waren auch nicht zum Baden hier, sondern wir wollten uns mit dem Wassertaxi nach Cathedral Cove bringen lassen. Doch wir fanden weder das Wasser Taxi noch irgendwelche anderen Schiffe, mit denen wir hätten fahren können. Es lag wohl daran, der der Schiffsverkehr ab 1. April eingestellt wurde. Schade, denn das Wetter war so schön und warm heute.

Gut, dann fahren wir eben hinauf zum Parkplatz oberhalb von Hahei. Von dort gibt einen schönen Walkway nach Cathedral Cove. Die Idee hatten allerdings auch andere vor uns. Der Platz war um 10 Uhr morgens schon gerammelt voll, und zwar so voll, dass ich eine viertel Stunde brauchte, um mein Wohnmobillastwagen mit viel Kurbelei aus dem Parkplatz herauszubekommen. Denn wer die Straße zum Parkplatz hinauffährt, kann nur über den Parkplatz wieder zurückfahren.
Der Besuch von Cathedral Cove sollte diesmal nicht sein. Wir hatten es ja schon einmal besucht. Wer sich dafür interessiert, kann es in meinem älteren Reisebericht 2008 und Reisebericht 2010 nachlesen.
Man sollte sich aber vor dem Start der Wanderung dorthin erkundigen, ob der Zugang frei ist. Denn beim Durchqueren des Felsbogens von Cathedral Cove besteht ein gewisses Steinschlagrisiko. Neuseeland ist halt kein Ponyhof.
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Region Northlands

Die Region der Northlands beginnt nördlich von Auckland und endet am Cape Reinga an der Nordspitze der Nordinsel. Möchte man von Auckland bzw. Orewa aus weiter in den Norden fahren, bieten sich hinter Wellsford, einem Abzweig bei Brynderwyn, zwei alternative Routen an:
Man könnte nach links auf den SH 12 abbiegen, um an der sogenannten Kauri Coast nach Norden, z. B. Richtung Ninety Mile Beach zu fahren. Die Strecke ist recht reizvoll, doch man sollte entsprechend Zeit einplanen. Wir fuhren diesen Abschnitt 2008 und so ist er auch in meinem Reisebericht 2008 nachzulesen.
Im April 2016 fuhren wir jedoch geradeaus auf dem SH 1 weiter, direkt zur Bay of Islands Richtung Paihia / Russell.
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Von Orewa nach Russell

Pohuehue Falls

Weil wir auf dieser Reise so viele Wasserfälle wie möglich auf der Nordinsel besuchen wollten, bot sich auf der Strecke von Orewa auf dem SH 1 nach Norden ein Abstecher zu den Pohuehue Falls an. Der Wasserfall sollte laut Beschreibung eine Höhe von 10 m haben und im Bush versteckt liegen. Das hörte sich sehenswert an. Direkt am SH 1, ca. 20 Kilometer hinter Orewa, gibt es einen Schotterparkplatz auf der linken Seite, gleich nach dem Pohuehue Viaduct zwischen Waiwera und Warkworth. In den einschlägigen Reiseführern fand ich allerdings keinen Hinweis auf den Wasserfall, ebenso fanden wir auch kein Hinweisschild an der viel befahrenen SH 1, als wir uns dem Parkplatz näherten. Erst eine grüne Tafel auf dem Schotterplatz bestätigte uns, dass wir richtig waren. Ein paar Lastwagenanhänger standen hier herum, sonst war niemand zu sehen. Komisch.

Es stand auch geschrieben, dass ein leichter, 30-minütiger walking track zur Aussichtsplattform führen sollte; er sei nicht geeignet für Rollstühle und Kinderwagen. Die Beschreibung war untertrieben. Gleich neben dem Parkplatz führte ein holpriger Weg steil hinunter in den Bush bzw. Regenwald. Über Schotter, Waldboden und Wurzelwerk stolperten wir auf dem schmalen Waldpfad scheinbar hinein in den Wald. Der gleichbleibende Straßenlärm des Highways begleitete uns jedoch die ganze Zeit. Immer wieder folgten wir dem um Felsen und Bäume herum gewundenen Pfad mit steilem Gefälle und darauf folgenden steilen Anstiegen. Der Weg schien kein Ende zu finden. Es war schwülwarm, der Schweiß begann vom Kopf zu tropfen. Und dann, endlich, hörten wir ein leises Plätschern. Nach einer letzten Kurve und einem Abstieg war er zu sehen.

Zuerst nur der Lookout, ein kleines Holzpodest. Dort angekommen, sahen wir die Bescherung. Ein kleiner Rinnsaal plätscherte lustlos über ein paar Steine, fiel über eine Felskante, um sich nach ein paar Metern weiter unten in einem kleinen Bächlein zu verlieren. Und das nach den letzten schweren Regenfällen der vergangenen Tage. Bei dem Anblick fiel mir noch der Hinweis auf der Info-Webseite sein: From the lookout you've got a limited view of the waterfall. Wie wahr. Für ein besseres Foto sollte man sich dann noch auf die Wasserfallsohle begeben. Dorthin gäbe es aber keinen offiziellen Weg, sondern man müsse sich irgendwie durch den dichten Bush nach unten begeben. Auch diese Aussage ist völlig richtig. Ich begnügte mich mit einem Foto von oben. Schweißgebadet, mit durchgeschwitzten T-Shirts erreichten wir nach einer weiteren halben Stunde wieder das Wohnmobil und waren froh, uns frisch machen zu können. O.k., wir erlebten den neuseeländischen Busch mit Regenwald hautnah. Wir hätten die Strapaze gern in Kauf genommen, wenn es sich denn gelohnt hätte. Ich weiß nun, warum es nirgendwo Hinweise auf die Pohuehue Falls gibt.
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Whangarei

Manchmal sollte man seine früheren eigenen Reiseberichte mal lesen. Denn dort steht genau beschrieben, warum man zumindest zur Mittagszeit nicht in den Ort fahren soll. Dummerweise liegt die Stadt von den Entfernungen so günstig, dass man hier tanken muss und die Mittagszeit verbringen könnte. Und weil ich es vergessen hatte, fuhren wir zur Mittagszeit nach Whangarei hinein. Und prompt erlebten wir das Deja-vu unsers Fiaskos aus dem Jahre 2010. Die City ist immer noch geprägt von engen Straßen, auf denen sich Blechlawinen in viel zu schmalen Straßen an viel zu kurzen grünen Ampelphasen stauen. Für einen Kilometer durch den Ort benötigten wir wieder fast eine ganze Stunde. Alle Parkplätze sind überfüllt und sowieso nicht für Wohnmobile ausgelegt. Das nächste Mal bleibe ich wirklich auf dem SH 1, auf der Umgehungsstraße, denn dort gibt es bequem anzusteuernde Tankstellen.
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Nach Russell

Auf dem weiteren Weg nach Russell sollte man seinem Navi das Benutzen der Autofähren erlauben. Wenn nicht, lotst es einen ca. 20 Kilometer hinter Whangarei auf die ca. 65 Kilometer lange Nebenstrecke nach Russell. Man muss wissen, dass die gesamte Strecke mit unendlich vielen engen Kurven vor, in und hinter kleinen Steigungen und Gefällen gespickt ist. Man kommt auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 30 km/h und benötigt für die 65 Kilometer mehr als zwei Stunden. Mal irgendwo anhalten und die Aussicht genießen ist nicht drin, weil es keine Aussichten und keine Haltepunkte gibt, außer man will sich enge Täler mit vielen grünen Bäumen und grauen Felsen ansehen. In einer der 90°-Kurven könnte einen das Navi auch geradeaus in einen unbefestigten Weg in den Wald hinein locken, vor dem ein Holzschild steht: Narrow and winding road, wobei das Richtungsschild an der Straße suggerieren will, man käme auf einer geteerten Straße nach Russell. Auch die Straßenkarte lockt einen in den abkürzenden Waldweg. Man muss dieser Abkürzung widerstehen und auf der Asphaltstraße bleiben. Es geht schneller voran.

Für uns beide und unser 7,30 m langes Wohnmobil zahlten wir 2016 für eine Strecke auf der Autofähre bei Opua 19 NZD. Man muss nicht lange warten, denn es sind immer 2 Fähren in Betrieb, um bequem und mit schönster Aussicht über die wunderschöne Bay innerhalb 10 Minuten auf die andere Seite zu gelangen. Die letzten paar Kilometer bis nach Russell sind dann schnell geschafft. Zur Belohnung gönnen wir uns immer - auf jeden Fall nach Reservierung ein paar Tage vorher - einen Standplatz im Top 10 Holiday Park in Russell, oben auf dem Berg mit bay view.
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Bay Of Islands

Paihia, Russell, Kerikeri sind die Zentren, von denen aus man die Bay Of Islands erleben kann. Das Gebiet der Bay Of Islands umfasst 144 Inseln und ist ein Traum von Landschaft. Erste Eindrücke dieser Insellandschaft kann man ja schon meinem Bericht über Russell entnehmen. Doch so richtig interessant wird die Erkundung auf dem Wasser. Die Tourismusindustrie, die sich hier in letzten Jahren gebildet hat und vom Staat jegliche Unterstützung bekommt, lässt auch keine Wünsche offen. Tickets für Power Boats, Paraglider, Schwimmen mit Delfinen, Ausflugskatamarane zum Hole in the Rock und auch Helikopterrundflüge und vieles andere mehr werden in Paihia an jeder Straßenecke angeboten. An anderer Stelle meiner Reiseberichte erwähnte ich schon einmal, dass die Natur, die man ohne fremde Hilfe erreichen kann, kostenlos ist. Doch sobald man auf irgendeinen Veranstalter angewiesen ist, sind die Preise extrem. Das trifft auch für alle diese Ausflüge zu. Doch will man die Bay Of Islands einmal erleben, bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als den Geldbeutel weit zu öffnen.

Der Katamaran, der uns von Russell aus mitnehmen soll, kommt von gegenüber aus Paihia und fährt gleich weiter auf das blaue Meer. Nach nur 15 Minuten Fahrt treffen wir an diesem Morgen auf die ersten Delfine. Zwei weitere Schiffe befinden sich auch schon im Gebiet. Unter dem Motto ,Schwimmen mit Delfinen, versucht eine Gruppe von Unentwegten hinter den Delfinen her zu schwimmen. Doch die interessiert es nicht die Bohne und vergnügen sich lieber miteinander und umkreisen mehr die Schiffe - zu unserem Vergnügen. Die Tiere tauchen und springen, wie für uns bestellt. Es kommt auch vor, dass der ein oder andere Killerwal (Orca) auftaucht. Dann müssen sich die Delfine in Sicherheit bringen. So schwimmen und springen sie noch eine Zeit lang neben dem weiterfahrenden Schiff her, begleitet vom Juchzen der Touristen.

Die Inselwelt der Bay Of Islands erscheint uns in der Vormittagssonne traumhaft schön. Das Ziel ist die Attraktion Hole in the Rock. Hierbei handelt es sich um einen großen Felsen im Meer mit einer solch großen durchgehenden Öffnung, dass der Katamaran leicht hindurchfahren kann. Die Gegend ist sehr fischreich. Um das zu demonstrieren, halten zwei Mädels von der Crew eine Angelschnur ins Wasser. Keine zwei Minuten später zappeln große kräftige Fische am Haken. Die Mädels haben große Probleme, die Fische dingfest zu machen. Wo es die wohl heute zu Essen gibt?

Auf der kleinen Halbinsel, auf der Russel liegt, kann man ein wenig abseits der Touristenpfade hübsche lauschige Plätzchen finden. Vielleicht steht auch irgendwo eine Bank oder man setzt sich einfach ans Ufer und beobachtet vorbeifahrende Segler oder kleine Jachten. Aber eines ist gewiss: Man kann Zeit und Raum vergessen und sich dem Plätschern der Wellen und der Beobachtung der Wolken hingeben in einer Natur, die ihres Gleichen auf der Welt sucht.
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Russell

Manch einer wird vielleicht fragen, warum bleiben die eigentlich nicht auf dem Festland in Paihia oder Kerikeri, anstatt die beschwerliche Tour nach Russell auf sich zu nehmen. Wobei Russell ja wie eine Insel zu betrachten ist und man von dort nur wieder mit der Fähre wegkommt - oder wieder nur nach einer gut 2-stündigen Kurvenfahrt. Die Frage ist berechtigt. Es gäbe Alternativen im Umland von Paihia. Doch für uns gibt es viele Gründe, Russell als Stützpunkt für die Bay Of Islands zu wählen. Die schwerwiegendsten, aber schönsten sind das kleine Örtchen Russell und der Wohnmobilstandplatz oben auf dem Berg.

Wie auch immer wir nach Russell kommen, wir fühlen uns sofort heimisch. Die kleinen Holzhäuser mit ihren Geschäften rund um den Fähranleger laden zum Verweilen ein. Die Menschen sind freundlich, ein kleiner Small Talk ist obligatorisch. Im Café, das gleichzeitig auch die Eisdiele ist, bekommt man das (zweit)beste Das beste Real Fruit Ice gibt es unserer Meinung nach in dem kleinen Laden von Mrs. Smith in Riwaka in der Nähe von Motueka am Abel Tasman Nationalpark auf der Südinsel Neuseelands. Eis Neuseelands, das man auf einer Bank an der kleinen Strandpromenade mit Ausblick hinüber auf die Küste von Paihia genüsslich schlecken kann. Ich warne allerdings davor, den gierigen Möwen etwas zuzuwerfen. Wenn ihnen das nicht reicht, greifen sie an und picken einem die Eiswaffel aus der Hand, wenn man sie ihnen nicht freiwillig überlässt.

Von unserem Wohnmobilstandplatz mit Bay View überblicken wir die traumhaft schöne Landschaft der Bay Of Islands. Alltagsstress ist hier ein Fremdwort; wir sitzen neben dem Wohnmobil auf unseren bequemen Campingstühlen, lauschen dem leisen Rascheln der Bäume und halten ein Glas Wein in der Hand, der im Halbschatten der Bäume fruchtig schimmert. Es ist einfach nur schön, die Seele baumeln und die farbenprächtige Natur der Bay Of Island auf uns wirken zu lassen.

Auf der Strandpromenade schlendern wir gerne mal auf und ab. Die Restaurants bieten auf ihren Terrassen u. a. auch wunderschöne Aussichten auf die Bay bis hinüber nach Paihia und den regen Schiffsverkehr von kleinen Seglern und den Personenfähren. Die spucken am Vormittag Horden von Touristen aus Paihia an Land, die erst am Abend alle wieder verschwunden sind. Bis auf ein paar wenige wie wir, die in Russel bleiben.

Fährt man die York Street aus dem Ort hinaus und im weiteren Verlauf die Queen Street / Flagstaff Road den Berg hinauf, führt nach links eine schmale Straße zu einem Lookout. Ich hab mich allerdings mit unserem Trumm von Wohnmobil immer noch nicht hineingetraut. Am Abzweig parken geht nicht und zu Fuß von Russell hier hinauf bot sich keine Gelegenheit. Das ist nicht weiter tragisch. Denn folgt man der Straße weiter über den Berg und die andere Seite wieder hinunter, endet sie an einem kleinen Parkplatz an der kleinen verträumten Tapeka Beach. Bänke auf der Wiese laden zum Verweilen ein mit einem wunderschönen Blick auf den Strand und die Bay Of Islands hinüber zum Kerikeri Inlet. Abseits der Touristenpfade genießen wir immer gerne wieder die Ruhe und Schönheit der Natur. An Wochenenden könnte diese Ruhe allerdings vorbei sein, denn dann belagern die Einheimischen von hüben und drüben den Strand. Touristen verirren sich nur sehr selten hierhin.

Folgt man der Longbeach Road aus dem Ort heraus gelangt man nach ca. 1 Kilometer zur Oneroa Bay mit seinem lang geschwungenen Sandstrand. Man kann ihn entweder zu Fuß vom Holiday Park erreichen, natürlich nur über einen Berg. Strände erreicht man in Neuseeland immer nur nach Überquerung von Bergen. Als wir 2008 das erste Mal hier waren, fanden wir mit unserem Wohnmobil immer einen Parkplatz. Mit dem Wohnmobil ist es halt bequemer, wenn man Baden oder Picknicken möchte.

Einige der Besucher gehören wohl auch zu den Villen, die an der Uferstraße eine unverschämt schöne Lage haben. Wir nehmen wieder die Gelegenheit wahr und hüpfen bei milden Luft- und Wassertemperaturen in das Wasser der Bay und schwimmen in einer traumhaften Umgebung. Danach sitzen wir auf unseren Stühlen und lassen die Seele mal wieder so richtig baumeln.
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Paihia - mit der Personenfähre

Wir trödeln herum und so ist es schon nach zehn Uhr, als wir am Schiffsanleger die Personenfähre (return ticket für 12 Dollar) hinüber nach Paihia betreten. Es bringt Dutzende von Touristen aus Paihia herüber, während wir die Einzigen an Bord sind, die mit der kleinen Blue Ferry gemütlich hinüber auf das Festland zuckeln. Wir genießen die langsame Bootsfahrt in der herrlichen Morgenluft, im Freien, hinten am Heck sitzend. Der leise vor sich hin tuckernde Motor schafft es gerade so eben, das kleine Schiff durch die leise plätschernden Wellen in gut 20 Minuten nach Paihia zu bringen. Wer braucht schon die Schnellfähre zum gleichen Preis, die in nur 5 Minuten für die Überfahrt das Wasser durchpflügt. In Paihia dagegen warten schon wieder Busladungen von Menschen, um nach Russell überzusetzen.

Auf einer Bank genießen wir heute mal das Panorama von Russell von der anderen Seite der Bay. Im Restaurant direkt am Wasser gönnen wir uns mal wieder sehr schmackhaften Fisch und weniger gute Chips mit Aussicht auf die Bay.

Paihia ist seit unserem ersten Besuch in 2008 mittlerweile zu einem reinen Touristenort mutiert. Vielen Ferienwohnungen, Ticketshops, Souvenirläden, Boutiquen und Restaurants warten auf die Touries, die auch oft mit Bussen Halt machen. Von hier aus starten die meisten Ausflugsboote in die Bay of Islands, die z. B. Angeltouren anbieten oder mit Delfinen schwimmen oder beobachten. Ziel ist oft ein Felsen am Ende der Bay, das Hole in the Rock. Die meisten Schiffe fahren auch hinüber nach Russell, um Touristen von dort aufzunehmen. Eine Bootstour durch die Bay Of Islands, egal mit welchen Interessen, muss man einmal gemacht haben. Doch auch hier wertet Sonnenschein und blauer Himmel die Tour enorm auf. Das Farbenspiel des unterschiedlich schimmernden Meeres zu den grün bewachsenen Ufern und Bergen, deren Gipfel sich scharfkantig vom blauen Himmel abzeichnen ist einfach unvergleichlich schön.
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Kerikeri - eine Wasserfalltour

Haruru Falls

In Kerikeri schoben wir in 2008 eine Nacht in einem Top 10 Holiday Park ein. Unsere ziemlich nassen Erlebnisse von damals, auch der vergebliche Versuch mit den Haruru Falls lässt sich gerne in meinem Reisebericht 2008 nachlesen.

Im April 2016 war alles anders. Das Wetter zeigte sich warm und sonnig. Regen hatten wir nur in einer Nacht, doch die Bay Of Islands zeigten sich von ihrer besten Seite. Deshalb entschlossen wir uns von unserem Stützpunkt in Russell wieder mit der Autofähre hinüber aufs Festland nach Opua, überzusetzen. Und weil uns der Weg zwangsläufig durch Paihia führte, machten wir nach 5 Kilometern auf dem Weg nach Kerikeri einen kleinen Abstecher zu den Haruru Falls. Vom unbefestigten Parkplatz ist man in wenigen Minuten am Ziel des Wasserfalls. Er sieht aus wie die Miniausgabe der Niagara Falls.

Kekrikeri ist schnell erreicht. Das Zentrum dieses Ortes sollte man mit großen Wohnmobilen meiden, denn die vielen Einbahnstraßen sind eng und der Verkehr ist stark. Wir sind aber nicht wegen der Stadt hier, sondern hauptsächlich wegen der Wasserfälle im nahen Umkreis.
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Rainbow Falls

Nach dem kleinen enttäuschenden Erlebnis mit den Puhoehoe Falls auf dem Weg von Orewa nach Russell, vergewisserte ich mich gründlich vor der Anreise zu den Rainbow Falls bei Kerikeri, dass wir nicht wieder stundenlang durch den Regenwald müssen, um ein Rinnsal zu sehen. Doch dieser Wasserfall liegt diesmal wirklich verkehrsgünstig und stressfrei. Man fährt den SH 10 Richtung Norden an Kerikeri vorbei und ignoriert das Navi, wenn es einen irgendwo auf freier Strecke des SH 10 zum Aussteigen verleiten will, weil an der Hauptstraße ein Fußweg zum Wasserfall führt. Hier gibt es keinen Parkplatz. Stattdessen fährt man knapp zwei Kilometer weiter, biegt nach rechts in die Waipapa Rd. ab und folgt ihr knapp 3 Kilometer, um nochmals nach rechts in die Rainbow Falls Rd. abzubiegen. Nach weiteren rund 800 m erreicht man einen Schotterparkplatz mit vielen tiefen Schlaglöchern. Hier parkten wir an der Seite unter Bäumen, weil es zum einen wieder keine Wohnmobilparkplätze gab und zum anderen wir nicht in den Schlaglöchern stehen wollten.

Der gut ausgeschilderte kurze Fußweg zu den Rainbow Falls führt durch eine parkähnliche Landschaft. Es lohnt sich, denn der Kerikeri River stürzt sich mit lautem Getöse gut sichtbar von einem Aussichtspunkt 27 m in die Tiefe. Geht man auf dem Fußweg noch ein kleines Stück weiter, hat man auch eine schöne Aussicht auf die Wasserfallkante.

Diejenigen unter den Lesern meines Berichts, die sich fit fühlen für einen gut drei Stunden Spaziergang (hin und zurück) auf dem Kerikeri River Track, mögen von hier aus das Historic Stone Store und die Wharepoke Falls besuchen. Wobei ich meine, dass drei Stunden eine sehr ambitionierte Zeitangabe ist. Man kann aber auch mit dem Auto in die Nähe der Wharepoke Falls fahren.
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Wharepoke Falls

Um die Wharepoke Falls zu besuchen, fährt man am besten vom Rainbow Falls Parkplatz zurück, biegt nach rechts auf die Waipapa Rd. ab, passiert die Kreuzung des Heritage Bypass und biegt im folgenden Kreisverkehr nach rechts in die Landing Road ab. Die Ausschilderung weist auf Historic Stone Store. Nach gut 600 m findet man einen recht großen befestigten Parkplatz mit Toiletten und picnic areas mit Blick auf den Kerikeri River. Vom Parkplatz aus muss man mal schauen, wo der Pfad Richtung Westen über die Wiese in den Wald geht, denn der unbefestigte Weg zu den Wharepoke Falls ist nicht ausgeschildert. Auf jeden Fall nicht über die Brücke den Weg suchen, denn der führt zum Historic Stone Store, Neuseelands ältestem Steinhaus. Im Wald geht man direkt am Fluss entlang. Nach ca. 600 m und ca. 20 Minuten öffnet sich plötzlich der Blick hinter einer Biegung auf den Wasserfall. Die Fallhöhe ist zwar nur ca. 5 m, aber dafür ist er vielleicht 30 m breit. Ein schöner Spaziergang.

Erreicht man auf dem Rückweg wieder den Parkplatz, kann man vielleicht vom Flussufer aus noch ein Foto hinüber zum Historic Stone Store machen, auch weil der Kerikeri River an dieser Stelle sich mit kleinen Stromschnellen verbreitert.
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Rewa's Maori Village

Vom gerade beschriebenen Parkplatz führt ein weiterer Weg zu Rewa's Maori Village. Das ist ein Freilichtmuseum mit einem nachgebauten Maori-Fischer-Dorf aus der Zeit, bevor die Europäer nach Neuseeland kamen. Wir haben es selbst nicht besucht, weil uns an diesem Tag die Zeit fehlte. In 2008 wären wir gern hingegangen, doch da fanden wir es nicht. Als Eintritt wird eine Spende erwartet, ähnlich wie in Ohinemutu bei Rotorua.
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Ninety Mile Beach / Cape Reinga

Den Weg hoch hinauf in den Norden haben wir bisher nie geschafft. Nein, ich sollte lieber sagen, wir hatten ihn uns schon mal vorgenommen, doch jedes Mal den Plan wieder verworfen. Bei Gesprächen mit anderen Campern in den Holiday Parks kamen immer wieder die Bedenken, ob sich der Weg hinauf bis zum Leuchtturm am Cape Reinga lohnen würde. Alle hatten so ihre Zweifel. Gut, es wäre schon ein Erlebnis, an der Nordspitze Neuseelands gewesen zu sein. Doch nur deswegen gut 100 Kilometer hin und die gleiche Strecke wieder zurückzufahren? Auch auf die Ninety Mile Beach haben wir bisher verzichtet. Zum einen darf man mit dem Motorhome sowieso nicht auf dem Strand fahren, es ist auch wegen der Gezeiten recht gefährlich. Und zum anderen ist es eben nur ein endloser Strand. Nebenbei gesagt, ist er auch keine 90 Meilen, sondern "nur" knapp 90 Kilometer. Ob wir nun etwas versäumt haben? Wir wissen es nicht, aber wahrscheinlich nicht.
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