Wer hatte nicht schon einmal den Gedanken, ein Loch in die Erde zu bohren, so tief, dass man am anderen Ende
der Welt wieder ans Tageslicht käme? Um 1770 bereiste und entdeckte James Cook erstmals
u. a. Neuseeland und Australien, in dem er fast drei Jahre mit einem Segelschiff um die Welt fahren musste.
Noch in den 1960er-Jahren dauerte eine Reise nach Australien mit dem Flugzeug fast eine ganze Woche.
Sonnenuntergang ... mal beobachten
Heutzutage kann man sich den Traum, einmal an das andere Ende der Welt nach Australien und Neuseeland zu reisen,
einfacher und mit einer Flugzeit von gut 21 Stunden mit einer B 747 oder mit einem Airbus A 380 erfüllen.
Für uns war es lange Zeit ein unerreichbares Ziel. Denn sobald die Gedanken konkretere Formen annahmen, wuchsen
gleichermaßen die Bedenken. Australien ist ja viel zu weit weg, 21 Stunden reine Flugzeit ist viel zu lange und
außerdem ist solch eine Reise viel zu teuer. Und wenn, dann bräuchte man einen längeren Urlaub, um etwas davon zu
haben. Für zwei oder drei Wochen lohnte sich das Unternehmen nicht. Allein die Anreisezeit kostet mit der
Zeitverschiebung schon drei Tage.
Doch Träume werden auch manchmal wahr. Alle Bedenken wurden Stück für Stück beiseitegeschoben, wegdiskutiert oder
einfach ignoriert. Der Urlaub für April/Mai 2008 war gesichert. Auch wenn es unmöglich schien, sollten beide
Kontinente/Länder, Australien und Neuseeland bereist werden. Wer weiß, ob man jemals wieder in diese Gegend käme.
Deshalb musste die Tour gut aufeinander abgestimmt sein, um zeitlich optimiert alles Wichtige, alles Schöne, alles
Interessante und Unbekannte kennenzulernen; denn wir wollen Australien und Neuseeland nicht, wie die Asiaten zum
Beispiel in Europa, nur abfotografieren. Eines ist jedoch auch klar: Bei dieser Reise konnten wir nirgendwo lange
auf Naturereignisse warten oder das Leben der Einheimischen studieren. Nach der Reise wussten wir aber mit
Sicherheit, wo wir beim nächsten Mal Schwerpunkte setzen könnten und wo nicht, falls wir noch einmal dorthin kämen.
Reiseverlauf 2008 - erste Reise
Reiseverlauf 2015 - zweite Reise
Diese Zeilen ergänze ich nun im Jahre 2015, nach unserer vierten Reise nach Neuseeland. Wie einfach doch alles ist, wenn
man einmal den ersten Schritt gewagt hat. Im Frühjahr 2015 sind wir noch einmal von Neuseeland aus auf dem Rückweg nach
Australien geflogen. Palm Cove (bei Cairns) in Queensland und Sydney hat unser Fernweh in diese fantastischen Regionen
geweckt. Wir haben es nicht bereut. Von Auckland nach Cairns sind es fünf Stunden Flugzeit, die steckt man locker weg.
Na ja, und Sydney als australische Metropole ist immer ein Besuch wert, zumal von dort der Rückflug nach Europa, dieses
Mal via Hongkong, begann.
Reiseplanung
Eine Reise nach Australien und Neuseeland bedeutet, dass man bei der Planung die Klimagegebenheiten berücksichtigten muss.
Damit kam für uns nur die Reisezeit im Frühherbst oder im Spätfrühling infrage. Den heißen australischen Sommer im Süden
und die Regenzeit in Queensland im Norden konnten wir damit aus dem Weg gehen. Im Süden Neuseelands kann es im Herbst,
besonders in den Nächten, schon ganz schön kalt werden.
Wir entschieden uns für den ozeanischen Herbst im April/Mai, denn im Februar ist es in Australien noch zu heiß. Der März
fiel raus wegen Ostern und der noch teuren Saison und im Mai ist es in Neuseeland schon zu kalt. Das war auch gut so,
denn die Temperaturen waren in 2008 kühler als sonst. Ein kleiner Nachteil sind allerdings die etwas zu kurzen Tage.
Anfang April beginnt die Winterzeit. Das bedeutet, dass zwar morgens gegen 7 Uhr die Sonne aufgeht, doch gegen 18:30 Uhr
wird es schon dunkel.
Die Westroute über die USA stand nicht zur Debatte, weil wir uns nicht den amerikanischen Einreiseformalitäten stellen
wollten, die man auch bei einem Transit in Kauf nehmen muss. Außerdem würde uns beim Überqueren der Datumslinie im
Pazifik ein ganzer Tag gestohlen. Das Mehrgepäck, was auf der USA Route mitgenommen werden kann, wird bei den
inneraustralischen Flügen zum Bumerang - dort sind nur 20 Kilo erlaubt. Die kürzeste Flugzeit und der preisgünstigste
Flug boten sich uns mit Qantas von Frankfurt via Singapur nach Sydney und zurück.
Ein Stopover in Singapur wäre schön gewesen, passte aber zeitlich nicht
in den Ablauf.
Ein paar Tage in Sydney am Anfang machen sich gut, um sich zu akklimatisieren und auch um den Umsteigestress
beim Weiterflug am gleichen Tag nach Neuseeland zu umgehen.
Nach dem Sydneyaufenthalt Weiterflug nach Christchurch, Neuseeland. Mit dem Wohnmobil drehen wir eine Schleife
über die Südinsel zur Nordinsel, um dort die noch warmen Herbsttage zu erleben.
Mit dem Wohnmobil zusammen setzen wir mit der Fähre von Picton nach Wellington auf die Nordinsel über.
Von Wellington geht es über Rotorua hinauf in den hohen Norden, allerdings nicht bis zur Nordspitze, dem Cape
Reinga. Das passt zeitlich auch nicht in den Ablauf.
Von Auckland fliegen wir zurück nach Melbourne, Australien. Ein Tagesausflug zur Great Ocean Road ist ein
großes Erlebnis. Diese Tour ist mein persönlicher Traum.
Per Flugzeug geht es ins Outback zum Uluru (Ayers Rock), ins Zentrum Australiens, ein persönlicher Traum von Gisela.
Den Abschluss bilden ein paar Tage Erholung in Queensland und natürlich das Great Barrier Reef.
Von Cairns nach Frankfurt fliegen wir mit Qantas zurück via Sydney und Singapur. Das ist zwar ein Umweg, war
aber bei der Buchung wesentlich preiswerter als alle anderen Möglichkeiten.
Soweit der Plan für 2008. Und soweit die Reise. Manchmal wundere ich mich heute noch, dass der Plan im Wesentlichen
so geklappt hat. Vieles hat gepasst. Es gab so gut wie keine Verspätungen, mit dem Ablauf sind wir heute noch zufrieden.
Wenn ich die Reise mit den gemachten Erfahrungen noch einmal planen müsste, würde ich ein paar Kleinigkeiten ändern.
Und vor allen Dingen hatten wir sagenhaftes Glück mit dem Wetter.
Wer es genauer wissen möchte, der möge in der Kopfzeile dieser Seite die entsprechenden Reisen auswählen.
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