Tagesabschnitt | Tagesabschnitt |
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[ 1] Christchurch | [ 8] Wanaka ⇒ Hokitika |
[ 2] Christchurch ⇒ Akaroa | [ 9] Hokitika ⇒ Westport |
[ 3] Akaroa ⇒ Lake Tekapo | [10] Westport ⇒ Motueka |
[ 4] Lake Tekapo ⇒ Dunedin | [11] Abel Tasman Nationalpark |
[ 5] Dunedin ⇒ Te Anau | [12] Motueka ⇒ Picton |
[ 6] Te Anau ⇒ Milford Sound | [13] Picton ⇒ Wellington |
[ 7] Te Anau ⇒ Wanaka |
Die vielen Busse auf dem Busparkplatz, die immer mehr Asiaten ausspuckten, lassen böses ahnen. Im Gebäude gibt es reichlich Ticketschalter vieler Bootsanbieter und hier müssen wir auch noch unsere Gutscheine in Tickets umtauschen. Überall wimmelt es von Japanern, Chinesen und Koreanern. Doch wie durch ein Wunder steht am Schalter unseres Anbieters niemand und man bedeutet uns, dass wir uns beeilen sollen. Gott sei Dank, das Schiff an Gate 5 ist noch da! Zwei Minuten vor 11 Uhr erreichen wir den noch geschlossenen Zugang zu einem recht großen Katamaran. Keine Menschenseele, nur wir alleine und noch ein weiteres Pärchen. ALLE Asiaten drängeln sich auf einem recht kleinen Schiff am Nachbaranleger, das auch schon ablegt. Und wir? Auf dem Schiff rührt sich nichts. Doch dann, plötzlich eine Minute vor 11 kommt die Besatzung angeschlendert und lässt uns vier an Board und ebenfalls noch ein drittes junges Pärchen. Das Schiff legt Punkt 11 ab. Mit 6 Leuten! Ein riesiger Katamaran für uns alleine. Wir haben mal wieder eine Privattour gewonnen. Langsam gleitet der Katamaran aus dem kleinen Hafen heraus in den Fjord, den Milford Sound. In langsamer Fahrt schwimmt er an der linken Bergseite vorbei Richtung Meer. Bei strahlendem Sonnenschein, mit nur kleinen weißen Wölkchen am blauen Himmel, bieten sich die schönsten Ausblicke und Ansichten, die wir bei all unseren Reisen bisher erlebt haben. Steil und mächtig ragen die Felsen neben uns in den blauen Himmel hinein, sodass wir uns ganz klein und unbedeutend vorkommen. Manchmal geben die dicken Felsen den Blick frei auf schneebedeckte Gipfel. Kleine und große Wasserfälle, deren Wasser aus dem Himmel zu kommen scheint, platschen in den Fjord. Hinter jeder Biegung zeigt sich der Fjord in einem neuen Kleid. Irgendwann öffnet er sich, wird breiter, um den Blick auf das offene Meer freizugeben. In einem großen Bogen dreht der Katamaran. Er gleitet auf der linken Seite zurück, sodass wir nun eine ganz andere Sicht auf das unbeschreiblich schöne Panorama bestaunen können. Daran ändert auch nicht der Kommentar des wohl auch schon weitgereisten amerikanischen Pärchens, mit dem wir ins Gespräch gekommen sind, die norwegischen Fjorde seien wohl noch schöner. Das ist mir jetzt so etwas von egal. Knapp zwei Stunden später legen wir wieder an und begeben uns, immer noch überwältigt dieser Naturschönheiten, zu einem kleinen Mittags-Snack in unser Wohnmobil. Auf der Rückfahrt muss ich mich zusammenreißen, um nicht während der Fahrt von den schönen Bildern in meinem Kopf zu träumen. Die Serpentinen sind schnell überbrückt, hinauf ist es nicht so schlimm wie in der Gegenrichtung hinunter. Die Tunnelampel zeigt wieder grünes Licht und hinter dem Tunnel genießen wir eine gemütliche Rückfahrt durch verwunschene Wälder, riesige Farnbäume und kleine Rinnsale in den vielen Flussbetten. Nach zwei Stunden erreichen wir wieder Te Anau. Es bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf das Tal, den Ort und den See. Den Abend dieses wundervollen Tages wollen wir in dem Restaurant Keppler bei einem guten Essen beschließen. Nun ja, ein Restaurant mit deutscher Speisekarte und deutschem Namen und Koch muss nicht deutschen Standard haben. Fast Food, so wie die anderen Gäste es auf ihren Tellern haben, bestellen wir mit Absicht nicht. Mürrisch bringt uns die Bedienung die deutsche Karte, doch auf der gibt es auch nichts anderes als auf der englischsprachigen. Wir bestellen den Hirschbraten und Wein. Der Hirsch selbst hat wahrscheinlich schon die Entdeckung Neuseelands miterlebt, statt des Essigweines hätten wir lieber Wasser bestellen sollen. Und für 75 Dollar inklusive Trinkgeld hätten wir uns im Wohnmobil eine ganze Woche selbst mit leckerem Wein und schmackhafterem Essen verpflegen können. Nach Te Anau würden wir jederzeit noch einmal kommen wollen, allein schon, um alle die großen und kleinen Natursehenswürdigkeiten zu besuchen, an denen wir heute nur vorbei gefahren sind. Wir würden kleine Wanderungen zu Stellen unternehmen, die auch den Reiz der Strecke zum Milford Sound ausmachen und herrliche Ausblicke auf die Bergwelt versprechen. Natürlich würden wir auch die anderen Fjorde in diesem wundervollen Fjordland Naturpark besuchen. Sicherlich ist das alles sehr abhängig vom Wetter. Denn schon für den nächsten Tag war Nebel angesagt und zwei Tage später hören wir im Radio von stürmischem Wetter mit viel Regen. Im Nachhinein hat es sich gelohnt, auf die Otago Halbinsel gestern zu verzichten.