Prag ist für eine Städtereise näher als man denkt, als wir Ende Oktober 2009 die Reise auf uns nahmen. Im Wesentlichen führen 2 Straßen für den in
Ostwestfalen lebenden Autofahrer nach Prag: Über Kassel und Dresden oder über Kassel und Nürnberg.
Weil wir traditionsgemäß ohne Navi unterwegs sind, entscheiden wir uns für die Strecke, die in
Prag leicht von der Autobahn zum Hotel führt, ohne
dass wir mitten durch die Stadt müssen. Der Verkehr von Nürnberg auf der A6 nach und in Tschechien ist kaum nennenswert und so erreichen
wir die Hauptstadt und das im Internet gebuchte Comfort Hotel recht zügig. Die Werbung
versprach u. a. eine perfekte Lage um das historische Stadtzentrum, auch der Flughafen sei auf schnellsten Wege zu
erreichen.
Nicht zuletzt ist man einfach und schnell auch wieder auf der A6 zurück
Richtung Nürnberg. Der Grenzübergang existiert für PKw's nur noch als
Geschwindigkeitsbeschränkung und geschlossenen, ehemaligen Grenzbaracken. 500 m
hinter der Grenze Richtung Deutschland muss man mit einem unauffällig auffällig geparkten Wagen des
deutschen Zolls rechnen. Das Benzin ist in Tschechien billiger als in
Deutschland. Nahe der Grenze ist es unwesentlich teurer als z. B. in Prag selbst.
Wir haben um 130 CZK für den Liter bezahlt.
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Mit der Bahn
Mit dem Zug ist Prag weiter weg als man denkt. Aus der ostwestfälischen Gegend muss man zuerst nach Berlin oder Würzburg / Nürnberg
kommen. Von Bayern aus fahren dann Busse nach Prag. 8-9 Stunden ist man
insgesamt gesehen schon unterwegs. Der Bahnhof in Prag liegt zentral
und von hier aus kommt man mit der Straßenbahn überall hin. Schwierig ist es nur, wenn man als Neubesucher das
Straßenbahnnetz nicht kennt. Bei den Taxis muss man aufpassen, dass man nicht
über's Ohr gehauen wird. Die Fahrpreise der Bahn sind gesalzen, junge Leute können billig mit dem sog. Europaticket
fahren; bloß nicht Hin- und Rückfahrt buchen, sondern
immer nur die Hinfahrt nach Prag und eine Hinfahrt heimwärts, das ist oft günstiger.
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Mit dem Flugzeug
Der Prager Flughafen ist mit das modernste was die Tschechen zu bieten haben (glaube ich).
Man kommt im Flughafen Terminal 2 an. Ganz am Ende des Terminals stehen Geldautomaten, bei denen man günstig
Tschechische Kronen bekommt. Auch hier muss man bei den Taxis aufpassen, dass man
nicht über's Ohr gehauen wird. Vom Fluhafen ins Stadtzentrum sind es ca. 15-20 Km.
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Comfort Hotel Prag
Die Lage
Comfort Hotel Prag
Das 3 Sterne Comfort Hotel Prag
liegt ca. 10 Km südöstlich vom Flughafen und ca. 9 Km westlich vom Stadtzentrum entfernt am Rande einer
Plattenbausiedlung. Die Pilsener Straße (Plzeňská) ist eine normal befahrene Hauptstrasse mit
Straßenbahnverkehr, sie liegt in sicht- und hörweite des Hotels.
Der Vorteil liegt für Autofahrer auf der Hand, denn das Auto kann man in einen gesicherten Außenbereich
oder in die Parkgarage gegen Gebühr stehen lassen, vom Hotel sind es nur ca. 300 m bis zur
Straßenbahnhaltestelle. Mit dem Auto in die City zu fahren wäre nicht das
eigentliche Problem, aber wie in allen Großstädten ist Parkraum rar, der
Verkehr dicht und die
Straßen manchmal sehr eng. Ein kleiner Nachteil
der verkehrsgünstigen Lage könnte sein, viele Zimmer liegen in Richtung Straße und das
Rumpeln der Bahnen ist immer präsent. Aber schließlich ist man in einer
Großstadt und die guten Fenster halten viel Lärm ab. Die Rezeption ist immer besetzt, mit Englisch kommt man
mit gut klar, mit Deutsch eher weniger. Im kleinen Shop kann man u. a. für
100 CZK ein 24 Stunden Ticket für die
öffentlichen Verkehrsmittel
kaufen, was sehr zu empfehlen ist. Aber auch alle anderen Fahrkarten und normalpreisige Souvenirs sind vorrätig.
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Die Zimmer
Das Hotel erinnert von außen eher an einen tristen Plattenbau. Das Foyer
zeigt sich etwas freundlicher aber das gesamte Hotel erweckt manchmal den Eindruck
einer verblichenen Nobelherberge aus vergangenen Zeiten, hier
und da mit dem Versuch einer Modernisierung. Unser Zimmer hat relativ gute Betten
und ist sonst mit einem Schreibtisch, einem
Stuhl, einem Kleiderschrank für ein 3-Sterne Hotel normal eingerichtet. Ein
eigenes Bad und Toilette ist vorhanden. Die tschechischen Fernsehprogramme
sowie MTV und Pro7 verfehlten unseren Geschmack, da wir nicht dafür nicht als Zielgruppe in Frage
kommen.
Ist auch nicht so tragisch, weil wir das Zimmer tatsächlich nur zum Schlafen
brauchen.
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Das Frühstück
Hervorzuheben ist das sehr ordentliche Frühstücksbuffet, mit allem was man als Städtereisender so
erwartet. Es gibt diese bayrisch geformten Brötchen - die sind dort auch nicht viel
schmackhafter - und Graubrot in dicken Scheiben; das scheint aber zumindest in
Prag so
üblich zu sein. Verschiedene Wurst- und Käsesorten, Kuchen - ich glaube, der
war sogar selbst gemacht - Marmelade, Cornflakes, Joghurt, Kaffee, Tee, Kakao,
Milch. Man muss aber akzeptieren, dass die fast tiefgefrorenen gekochten Eier offensichtlich nicht für
die Deutschen Hotelgäste bestimmt sind, da machen
sich andere Landsleute drüber her. Die warmen Würstchen und den warmen
Leberkäs haben wir am frühen Morgen nicht probiert. Wir wissen von 4-Sterne Hotels in Prag, dass
das Frühstück dort nicht annähernd so umfangreich und gut ist, wie hier.
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Prag
Taxi
In Prag gelten Touristen als auszunehmende Weihnachtsgänse. Zumist zu er Zeit, als wir dort waren. Deshalb sollte
man zu Taxis folgendes wissen:
Jedes Fahrzeug muss ein dauerhaft auf dem Dach angebrachtes Taxi-Kennzeichnen haben.
Die Registrierungsnummer, der Firmenname und die Preisliste, die den Grundpreis, den Kilometerpreis und den Preis für die Wartezeit enthält, muss auf beiden Vordertüren des Autos zu lesen sein.
Außerdem müssen diese Preise dieselben wie die auf dem Taximeter sein.
Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt sollte nicht mehr als 650 CZK kosten.
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Öffentlicher Nahverkehr
Ich muss gleich vorweg davor warnen: Das Straßenbahn fahren in Prag macht süchtig. Vom Hotel aus fährt man in ca. 20 Minuten mit
der Linie 9 oder 10 ins Zentrum. Jede
Linie fährt in der Normalzeit alle 8 Minuten, beide zeitlich versetzt, in die
Innenstadt. Steigt man mit der Linie 9 kommend an der Haltestelle Nationaltheater (Národní
divadlo) aus, das ist die erste Haltestelle nach der Moldaubrücke, ist
man eigentlich schon mitten drin. Auf der einen Seite steht die Laterna Magica,
wohl ein Muss für die Fans des Theaters,
gegenüber die ehemalige Versicherungsanstalt, in der Franz Kafka tätig war,
keine 300 m weiter das Kaufhaus Tesco. Von der gerade
überquerten Moldaubrücke aus bieten sich einem die ersten Fotomotive der Karlsbrücke
und weiter links oben auf dem Hügel der Hradschin. Das Straßenbahnnetz
dehnt sich über die gesamte Stadt inklusive der Außenbezirke aus und man kommt überall schnell
und bequem hin. Wir fühlten uns zu jeder Tages- und Nachtzeit sicher. Die Pager sind höfliche Leute, da stehen sogar die jungen Leute für
einsteigende Rentner noch auf. Drängeln beim Ein- und Aussteigen scheint
unbekannt, geduldig wird gewartet, bis alle ausgestiegen sind. Es macht einfach Spaß.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch eine U-Bahn und Busverkehr
gibt, was wir aber nicht genutzt haben.
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Sehenswürdigkeiten
Auch Ende Oktober bietet Prag bietet eine Vielfalt von Sehenswürdigkeiten,
deren Besuch sicherlich von
den Vorlieben jedes einzelnen für wichtig oder nicht so wichtig erachtet wird.
Reiseführer liefern auch mehr oder weniger detaillierte Informationen zum
Nachlesen. Die meisten Sehenswürdigkeiten lassen sich zu Fuß erkunden und wem
die Füße vom Laufen auf dem Kopfsteinpflaster doch einmal schmerzen, nimmt
für die nächste Strecke eine
aus dem dichten Netz der Straßenbahnen. Einige der für uns wichtigsten
Sehenswürdigkeiten möchte ich im weiteren Verlauf beschreiben.
Was man unbedingt gesehen haben sollte:
Mit der Straßenbahn Linie 22 fährt man vom Stadtzentrum aus auf der westlichen Moldauseite gen
Norden. Durch die engen verwinkelten Straßen des Stadtteiles Malá Strana windet sich die Bahn hinauf zum Hradschin. Sie ist eigentlich immer
proppenvoll, deshalb wird überall geraten, seine Habseligkeiten vor Langfingern
zu sichern.
Man steigt am besten aus, wenn alle aussteigen, dann ist man
höchstwahrscheinlich an der Haltestelle mit Namen Pražský hrad (nein ich werde nicht schreiben, wie man das ausspricht). Gleich
gegenüber der Haltestelle führt der Weg über eine Brücke
in den Burgbereich des Hradschin. Unübersehbar ist die Kathedrale, die man nach wenigen Schritten erreicht.
Vor dem Eingang der Kirche stehen auch Ende Oktober lange Schlangen. Hier oben
laufen neben der handvoll Individualtouristen aus unzähligen Bussen
ausströmende, von Regenschirm- und Fähnchenschwenkenden Guides angeführte
Menschenmassen aus aller Welt herum. Eine Reihe von Museen laden dazu ein, mehr über
die Jahrhunderte alte Geschichte der Burgstadt zu erfahren. Geht man um die
Kathedrale herum und folgt dem dahinter abschüssigen Weg Richtung Osten landet
man auf einer mit Zinnen gesicherten Aussichtspattform. Von hier oben hat man
einen phantastischen Blick auf die Dächer Prags und auf die sich durch sie
hindurchschlängelnde Moldau mit den vielen Brücken. Ein recht steiler Weg
führt auf bequemen Treppen wieder hinunter in Richtung Malá Strana.
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Malá Strana und Karlsbrücke
Malá Strana
Der kleine Stadtteil Malá Strana (auf Deutsch als Kleinseite bezeichnet) ist
einer der ältesten und geschichtlich bedeutsamsten Stadtteile Prags. Schlendert
man hier durch die engen und malerischen Gassen, fühlt man sich irgendwie
verzaubert und versetzt in eine frühere Zeit. Leider stößt man aber an der nächsten Ecke schon auf die
touristische Wirklichkeit - Werbetafeln für die auf Touristen wartenden
Restaurationen.
Und nur weinige Schritte weiter schwimmt man wieder voll im
Touristenstrom, der sich über die Karlsbrücke quält. Es ist unglaublich,
welche Besuchermassen sich hier am letzten Oktobersamstag über die Brücke
schieben. Wie
muss das erst in der Hochsaison aussehen. Die Brücke gleicht heute aber einer
Baustelle, weil große Teile mit einem Bauzaun abgesperrt sind. Auf der
östlichen Seite ist die gesamte Auffahrt zur Brücke wegen Bau- und
Ausgrabungsarbeiten abgesperrt; in dieser Jahreszeit muss man wohl auch damit
rechnen. Wegen dieser Menschenmassen wird in allen Reiseführern auf die Taschendiebe hingewiesen, ja, sogar
die Einheimischen warnen vor ihnen, auch jetzt noch, Ende Oktober. Wir blieben
Gott sei Dank verschont.
Karlsbrücke
Karlsbrücke
Kommt man aus Richtung Nationaltheater (Národní
divadlo) -siehe öffentlicher Nahverkehr Linie 9- an der Moldau entlang, bieten sich einem sehr schöne
Ansichten auf die Karlsbrücke und dem Hradschin im Hintergrund. Unterhalb der
Brücke befinden sich einige alte Gebäude mit Restaurants, die mit dem Blick auf Moldau und
Brücke werben. Wir wurden ja auch vor dem Nepp in den Haupttouristenbereichen gewarnt und so
kehren wir mit gemischten
Gefühlen in das Restaurant Klub Lávka, direkt an der Moldau und der
Karlsbrücke gelegen, ein. Gut,
die Preise sind schon Touristenpreise, aber die Rechnung ist fair. Die Bedienung
ist freundlich und wir haben einen schönen Blick auf
den Fluss und die Brücke. Zugleich können wir uns ein wenig
aufwärmen bei heißer Schokolade und einem Café Latte. (TOP)
Altstadt
Altstadt
Rathausplatz
Von der Karlsbrücke aus spazieren wir durch die engen Gassen der Altstadt.
Man fühlt sich zurückversetzt ins 19. Jahrhundert. Jetzt fehlen nur noch die
Pferdekutschen. - Hätte ich bloß nichts gesagt, tauchen sie tatsächlich an der
nächsten Ecke mit Touris beladen auf. Die Häuser sind alle soschön renoviert, dass wir vor lauter Schauen gar nicht mehr auf den Weg achten
und uns nur irgendwie fortbewegen. Plötzlich erreichen wir dann doch den
Rathausplatz (Staroměstská namesti). Uns ist gar nicht so bewusst, dass
die Astronomische Uhr am Altstädter Rathauses (Staroměstská radnice) ein
Anziehungspunkt für Touristen ist und werden erst aufmerksam, weil so viele
Asiaten ihre Köpfe zur Uhr empor strecken. Auf dem Platz selbst steht das Jan
Hus Denkmal. Ringsherum um den Rathausplatz stehen wunderschön renovierte aus dem
Mittelalter stammende Gebäude. Wer in dieser Gegend wandelt,
wandelt auch auf Franz Kafkas Spuren. Sein Geburtshaus steht gleich um die Ecke,
leider habe ich es nicht gefunden, weil ich meinen Plan nicht mit
hatte.
Anstatt auf die oft für uns sehr unaussprechlichen
Straßennamen zu achten, verlassen wir den Rathausplatz in die falsche Straße und
finden uns plötzlich
an einer unbekannten Kreuzung ohne Namen wieder. Uns schmerzen die Füße vom
ständigen Laufen auf dem Kopfsteinpflaster und weit und breit kein Café, wo man
sich hätte ausruhen können. Zum Rathausplatz zurück, nein, das wollen wir
aber auch nicht. Die Suche nach einer kleinen Oase treibt uns eine breite Einkaufsstraße hinunter,
an deren Ende plötzlich der Wenzelsplatz beginnt.
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Wenzelsplatz
Der Wenzelsplatz (Václavské náměstí) ist eigentlich kein
Platz, sondern eine sehr breite ca. 700 m lange Prachtstraße, die an einem Ende
vom Nationalmuseum (Národní muzeum) begrenzt wird. Wir erreichen den Platz von der
Altstadtseite kommend. Stühle und Tische vor dem Hotel
Prague Inn laden zwar viele leere Stühle zum Ausruhen ein, doch
im Hoteleingang stehen so komische Typen herum, weshalb wir uns lieber
gegenüber in das gut besuchte Café Bar Trinity setzen. Wir hatten ja immer
noch die Warnung im Kopf, dass man in den Cafe's in den Touristenzentren
abgezockt wird. Und dort, wo schon so viele Leute sitzen, geht es bestimmt ehrlich zu.
Nachdem wir das Café verlassen hatten, beschleicht mich so ein Gefühl, betrogen worden zu
sein. Und Richtig! 4 Straßen und 5 Ecken weiter läßt mir mein Gefühl keine
Ruhe mehr und ich schaue noch mal auf die Rechnung, die mir die Bedienung
eigentlich wieder wegnehmen wollte, nach dem ich bezahlt hatte. Beim Nachrechnen
merke ich, dass wir die 2 Café Latte doppelt bezahlt haben wobei der Einzelpreis
schon unverschämt hoch ist. Ich ärgere mich schwarz. Für das Geld hatten wir
am Abend zuvor im Hotel ein komplettes Menue mit Getränken gehabt. Aber, ich hätte ja aufpassen können.
Deshalb an dieser Stelle die Warnung, man sollte unbedingt seine Rechnung noch
vor Ort prüfen. Der langweilige Wenzelsplatz hält uns
nicht lange gefangen, stattdessen biegen wir in die Štěpánská ein, um nach
wenigen Metern in einer dieser Passagen, einem Durchhaus, zu landen.
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Durchhäuser
Durchhaus
Unser Reiseführer machte uns auf einen kleinen Geheimtipp aufmerksam, den besonders
Einheimische in Prag zu schätzen wissen: Durchhäuser. Ein Durchhaus erkennt man von einer Hauptstraße aus als eine Art
Shoppingpassage. Geht man durch sie hindurch, also durch das Haus hindurch,
endet die Passage nicht einfach am Ende,
sondern der Weg führt weiter. Entweder kommt man auf eine Parallelstraße, oder zum nächsten Durchgang,
oder in einen
schönen Garten. Von der Štěpánská, sie geht vom Wenzelsplatz (Václavské námestí)
ab, führt solch ein Durchhaus z. B. auf
eine Parallelstraße, der Vodičkova. Auf der anderen Straßenseite geht man
wieder in ein Durchhaus, und landet diesmal in einer kleinen ruhigen Oase, dem Franziskanergarten.
Geschützt vom hektischen Treiben und dem Straßenlärm durch die umliegenden Häuser
laden frisches Grün in dem gepflegten Garten mit Parkbänken zum Ausruhen ein.
Keine Spur von herumlungernden Pennern, dafür schmust in einer Ecke ein verliebtes Pärchen,
und dort sitzen Menschen, welche die
herbstlichen Sonnenstrahlen bei einem guten Buch lesend genießen. Ein kleines
Problem tat sich beim Verlassen des Gartens auf, weil der Weg sich gabelt. So verpassen wir
wohl den richtigen Ausgang und landen fast in einer Tischlerei in irgend einem
Durchgang irgendwo
an einer uns unbekannten Straße in einer nicht mehr so attraktiven
Gegend. Ein paar Straßenzüge weiter finden wir uns am Kaufhaus Tesco wieder.
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Franz Kafka
ehem.Versicherungsanstalt
Als Schüler hat man mich mit der Interpretation von Romanen von
Franz Kafka getriezt.
Je länger ich mich damit aber auseinandersetzen musste, umso mehr wurde mein
Interesse für den Literaten und
seine Biografie geweckt. Wenn ich nun schon mal in Prag bin und es sich dann passt,
warum nicht mal auf seinen Spuren wandeln. Obwohl Kafka sein Leben in Prag in einem relativ kleinem Radius
um sein Geburtshaus herum in der Altstadt verbracht hat, bräuchte man viel Zeit, seine ihm
wichtigen Stationen zu finden. Stadtpläne sind einem da nicht gerade sehr
behilflich, genauso wenig Reiseführer. In der Enge der Zeit, die uns zur
Verfügung stand, begnügte ich mich mit dem Besuch des Hauses, in dem die
Versicherungsanstalt untergebracht war. Das Café Slavia, das heute jedoch
mehr Touristenlokal als Literatencafe ist, steht nur wenige Meter weiter, gegenüber dem
Nationalmuseum. Klar ist, will man die
Lebensstationen Kafkas in Prag in sich aufnehmen, muss man Zeit und einen guten
Plan mitbringen.
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Küche und Bier
Wer Prag besucht, sollte auch einmal die Böhmischer Küche und das gute Bier
genießen. Pilsener Urquell kennt man
ja auch in Deutschland und Budweiser ist nicht etwa eine amerikanische
Erfindung, nein, das Bier hat in Tschechien seine Tradition. Aber auch andere
Brauereien wie z. B. Gambrinus und Staropramen stellen neben noch vielen weiteren
kleineren Brauereien sehr wohlschmeckende Biere her; nicht zuletzt sorgt der günstige Preis
dafür, dass das Bier in Strömen fließt.
Natürlich gibt es in Prag
Restaurants, in denen man Hamburger oder Pizza bekommt. Doch wenn man
schon mal hier ist, sollte man die weltberühmte Böhmische Küche probieren.
Man sollte sich natürlich vorher im Klaren sein, was das bedeutet. Die
bekanntesten Gerichte sind z. B. Knödel in verschiedenen Ausführungen, Sauerbraten,
Schweinebraten mit Rotkohl, Lendenbraten, Gulasch mit rohen Zwiebeln oder
Palatschinken. Die Restaurants, die an den typischen Touristenwegen liegen sind
naturgemäß teurer und mehr auf Tourismus getrimmt, als abseitsgelegene, wo der
Koch das Essen wirklich noch frisch und zu einem günstigen Preis selbst zubereitet. Tipp:
Oft bieten kleine Privatbrauereien eine gute Bierbar und ein ebenso gutes
Restaurant. Persönlicher Geheimtipp der Brauerei Staropramen: Potrefená Husa
Na Verandách Smíchov, Nádražní 84, Praha 5. Die Straße geht ab von
der zentralen Umsteigehaltestelle Anděl. Nein, ich bekomme keine
Provision, nur hier kann man zwischen vielen sehr gut schmeckenden Biersorten wählen
und die überschaubare Menükarte garantiert eine sehr gut schmeckende
Böhmische Küche.
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Geldumtausch
In Tschechien zahlt man mit Tschechischen Kronen (CZK). Die Kronen sollte man aus einem der vielen Geldautomaten ziehen.
Man bekommt sie zum Börsenkurs, auch wenn die heimische Bank noch eine Auslandsgebühr kassiert, ist
es immer noch günstiger, als in den Wechselstuben. Bloß nicht auf der Straße bei
den sehr freundlichen fliegenden Händlern tauschen, da bekommt man schon mal
Polnische Zloty für seine Euros. Menschen, die relativ neue Zahlungskarten
(Kredit- oder Bankkarten) haben kann es
passieren, dass sie kein Geld aus den Geldautomaten, sondern sofort ihre Karte
zurück erhalten mit einer Fehlermeldung auf dem Bildschirm im Sinne
von ... your card has no EMV ... Die neue Kartengeneration* bekommt europaweit einen neuen
(unsichtbaren) Prozessorchip, der teilweise von den Geldautomaten schon abgefragt
wird. Und wenn der Automat meint, dass hiermit etwas falsch ist, gibts kein Geld.
Da hilft dann nur der Gang in die Wechselstube und seine (hoffentlich vorhandenen) Euros umzutauschen.
Kreditkarten werden dort auch ohne PIN akzeptiert.
* Die Realität hat die Banken schneller eingeholt als gedacht. Nachdem nun auch die deutschen Banken ihre
Geldautomaten auf die EMV-Prüfung umgestellt haben, stellt sich heraus, dass die ausgegebenen Karten falsch
programmierte Chips aufweisen. In Deutschland hat man die alte Software wieder reaktivieren müssen - im europäischen Ausland
bekommt man immer noch nur mit Glück sein Geld! Vielleicht hat sich dieses Problem mittlerweile gelöst, vielleicht
aber auch nicht. Banken eben ... .
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Die Prager
Die Pager sind freundliche Menschen. Und sie leben in Freiheit und lieben sie. Rauchen ist
überall erlaubt, manchmal wird man befremdlich angeschaut wenn man nach einer
Nichtraucherzone fragt. Nichtraucher sind hier in der Minderheit, besonders auch
in Hotels und Restaurants wo gegessen wird. Telefonieren
mit dem Handy am Steuer ist selbstverständlich. Man muss immer drauf
gefasst sein, dass die Autotelefonierer einen nicht wahrnehmen. Man sollte die
Prager bloß nicht gleich in Deutsch anquatschen, weil man meint, alle Menschen dieser Welt
verstünden unsere Sprache. Man bekommt immer eine freundliche Auskunft, entweder
in englischen Brocken und in ganzen deutschen Sätzen, versucht man es zuerst in
Englisch und wenn das (meist) nichts hilft, fragen, ob sie Deutsch verstehen. Prager sind
höfliche Menschen. An den Haltestellen gibt es kein Gedränge und Geschiebe,
Jüngere stehen ungefragt für Ältere auf. Als Tourist ist man allerdings bei
den Prager Geschäftsleuten in den Touristenzonen Freiwild. Man muss sehr aufpassen, dass sie einen nicht
mit einem freundlichen Grinsen und unendlicher Hilfsbereitschaft ausnehmen.
Außerhalb der Touristenzonen findet man die tschechische Gastfreundschaft
wieder.
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Das Wetter
Um den Monatswechsel Oktober / November herum darf man an das Wetter keine
Ansprüche stellen. Wir hatten einen Tag viel Sonne und blauen Himmel bei 8 Grad
plus und kaltem Ostwind. Der andere Tag zeigte sich mit Hochnebel ohne dass es
die Sonne schaffte ihn zu durchbrechen bei 0 Grad und noch kälterem Ostwind. 14
Tage später, zeigten die Temperaturen 15° C plus.
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