Lothars Reiseberichte

Drei Tage in New York City

Im September 2003 war es unser erster -und leider bisher unser letzter- Besuch in New York im Rahmen einer Rundreise. Zum Abschluss der Tour hatten wir drei Tage in New York City. Um in dieser Zeit alle wesentlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besuchen, stellte ich mir einen Besichtigungsplan auf. Flexibel muss man bei der Besichtigungstour trotzdem sein, weil man z. B. auch auf gute Sichtverhältnisse angewiesen ist: Brooklyn Bridge oder die Freiheitsstatue, aber auch beim Ausblick vom Empire State Building. Auch die Tageszeit sollte berücksichtigt werden: In der Abenddämmerung und der hereinbrechenden Dunkelheit gibt es phantastische Aussichten. Oder man bevorzugt den hellen Sonnenschein und den blauen Himmel, in den die Wolkenkratzer hineinragen.

Warum nennen die Amerikaner New York auch Big Apple? Es ist die Stadt der Möglichkeiten. Jeder, der zum Leben hier her kommt, möchte daran teilhaben; und möglichst viel vom großen Apfel abbeißen.

Besichtigungsplan

Am Anreisetag
[ 1.] Abends in der Dämmerung mit der Subway zum Times Square
1.Tag Besichtigung Midtown - Manhattan
[ 1.] Mit der Subway bis Penn Station und auf der 34th Street bis 5th Ave nach Osten laufen zum Empire State Building
[ 2.] Zurück Richtung West 34th Street / Broadway, Shopping bei Macy´s
[ 3.] Auf dem Broadway Richtung Nord zu Fuß zum Times Square
[ 4.] Die 42nd Street Richtung Osten bis zur 5th Ave. weiter ca. 500 m zu Fuß, vorbei an der Public Library.
[ 5.] Zu Fuß auf der 5th Ave. in Richtung Norden, zum Rockefeller Center mit dem Top of the Rock Observation Deck (48th bis 52nd Street und zwischen 5th bis 6th Ave.), danach zum ca.600 m enfernten Trump Tower vor der 57th Street. Nur ca. 200 m weiter steht an der Ecke 59th Street das Plaza Hotel, gegenüber vom Central Park.
[ 6.] Spaziergang und Ausruhen im Central Park.
[ 7.] Rückweg zur 7thAve., vorbei an der Carnegie Hall, die nächste Metro suchen und zurück ins Hotel.
2.Tag Besichtigung Lower - Manhattan
[ 1.] Bei guter Sicht und schönem Wetter:
Mit der Subway Linie 1 oder 9 nach South Ferry im Süden Manhattans zur kostenlosen Fähre nach Staten Island, die mit tollem Ausblick an der Freiheitsstatue vorbeifährt. Alle 20-30 Minuten, 25 Minuten Fahrtzeit.
Alternativ bis vor 9.00 Uhr (später lange Schlangen) mit der Subway Linie 1 oder 9 nach South Ferry im Süden Manhattans und durch den Battery Park zur Fähre, die hinüber zur Freiheitsstatue nach Ellis Island fährt.
[ 2.] Von South Ferry mit der Subway Linie 1 oder 9 zurück bis Rector Street. Dort auf der Church Street ca. 500 m bis Ground Zero, dem ehemaligen World Trade Center.
[ 3.] Vom WTC auf der Church Street weiter bis Park Street, rechts rein bis Subway Park Place. Einsteigen in die Linie 2 oder 3 nach Brooklyn bis zur 1. Station (Clark St.) in Brooklyn, Spaziergang auf der Clark Street hinunter zur Brooklyn Bridge und Aussicht genießen (ob es die (sehr teure) „River View” Bar unter Brooklyn Bridge noch gibt, weiß ich nicht), evtl. Aufgang auf die Brücke suchen und nach Manhattan rüberlaufen oder mit der Subway zurück.
[ 4.] Ausstieg Canal Street, rechts halten und nach Chinatown Bereich Mulberry Street / Mott Street. Spaziergang und Mittagessen. übergangslos beginnt Little Italy, ungefähr bis West Houston Street- (ca. 1 Km) bis Subway Station Broadway Lafayette.
3.Tag Shopping und Besichtigungen in
Midtown - Manhattan
[ 1.] Mit der Subway bis Wall Street fahren und evtl. Besuch der Börse.
[ 2.] Mit der Subway zurück bis Washington Square.
[ 3.] Mit dem Bus bis 23rd Street und rüberlaufen zum Flatiron Buildung an der Kreuzung Broadway / 5thAve.
[ 4.] Zurück auf der 23rd Street zur Bushaltestelle auf der Park Ave. und mit der M1,M2,M3 nach Norden bis Grand Central Station fahren und hinein gehen.
[ 5.] Weiter bis zur 42th Street / Lexington Ave., hier steht das Chrysler Building. Mit dem Bus M42, M104 nach Osten bis zur Endstation fahren. An der Ecke 1st Ave. 42nd Street steht das Uno Building.
[ 6.] Mit dem Bus M15 bis 60th Street, von hier zur 2nd Ave. laufen Ecke 59th East und mit der Roosevelt Island Tram (Seilbahn) für 5 Dollar Returnticket nach Roosevelt Island fahren, für einem anderen Blick auf Manhattan. (Ticketpreis im Jahr 2003!)
[ 7.] Zur 3rd Ave. und 59th / 60th Street East, Shopping bei Bloomingdale.
Abreisetag
[ 1.] Ausschlafen, gut frühstücken, ein wenig um's Hotel herumschauen
[ 2.] Rechtzeitig mit dem Taxi (oder für nur etwas mehr Dollars mit einer Limousine) zum Flughafen bringen lassen.
Extra New York by Night
[ 1.] New York by Night. Mit dem Bus M34 auf der 34th Street z. B. von Penn Station nach Westen zum Pier 78. 90-Minute Twilight Cruise departs from Pier 78, 455 12th Avenue West - Mit dem Schiff um Manhattan herum bei Dunkelheit.

Anmerkung:
Pier 78 war 2003 eine riesige Baustelle, keine Charter Boote, kein Hinweis wo NY-Waterway nun zu finden ist. Schade.

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Orientierung in Manhattan

Die Orientierung in Manhattan ist einfach. Es gibt 12 Avenues, sie alle verlaufen in Nord-Süd-Richtung. Die 1st Avenue liegt im Osten, die 12th Avenue im Westen Manhattans. Zwischen der 3rd und der 5th Avenue liegen die Lexington- Park- und Madison Avenues. Dann gibt es noch den Broadway, der von der Südspitze bis zur Nordspitze Manhattans seinen eigenen Weg sucht, und dabei einige Avenues schneidet.

Die Querstraßen, also die Ost-West Straßen, haben Nummern. Die beginnen im Süden mit der 1st Street (Lower Manhattan), an der 34th Street liegt das Empire State Building (MidTown), an der 42nd Street der Times Square, an der 59th Street beginnt der Central Park, der bis zur 110th Street reicht. Hier beginnt Harlem.

Südlich der 1st Street liegt der Bereich Manhattans, der zuerst besiedelt wurde. Vielleicht haben die Straßen deshalb noch richtige Namen. Die bekannteste Straße ist wohl die Wall Street, Sitz der New Yorker Börse.

Die Orientierung mit der Metro ist ebenfalls einfach. Alle Linien fahren entweder Uptown, also nach Norden Richtung Central Park oder Downtown, also zur Südspitze Manhattans.
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Midtown Manhattan

Als Midtown Manhattan bezeichnen die New Yorker den mittleren Teil der Insel, der ungefähr zwischen der 32th Street beginnt und bis zum Central Park reicht.

Stadtrundgang

Mit der Metro fährt man bis Penn(sylvania) Station und sucht den Ausgang Richtung 34th East, um Richtung Osten bis zur Kreuzung 5th Ave. zum Empire State Building zu laufen. Der Eingang ist um die Ecke auf der 5th Street. Innen drin wurden wir um viele Ecken herum in den Keller geleitet, um uns, wiederum um viele Ecken herum, in die Schlange zum Kartenkauf anzustellen. Irgendwann passierten wir die obligatorische Fotografierschleuse. Das ist in den USA bei allen Sehenswürdigkeiten üblich. Man stellt sich vor ein Poster mit dem Empire State Building und wird mit seinen Lieben abgelichtet. Beim Verlassen des Gebäudes kann man dann das Foto für teures Geld kaufen.

Nach dem Kartenkauf wurden wir wieder nach oben dirigiert, um uns bei den Aufzügen anzustellen, die in die 80 Etage fahren. Von dort schleuste uns das Personal zu den Aufzügen, die dann endlich in die 86. Etage fahren, in der sich die Aussichtsplattform befindet.

Jetzt braucht man nur noch klares Wetter und man bekam 2003 für 11 Dollar einen sagenhaften Ausblick in alle Himmelsrichtungen. Ist jetzt aber teurer. Wir hatten Glück mit dem Wetter und eine Sicht von ca. 25 Meilen, was ungefähr 40 Km entspricht. - Diese Angabe stand auf einer Informationstafel im Kassenbereich-.

Nachdem wir den Boden wieder erreicht hatten, liefen wir ein Stück die 34th Street zurück bis zum Kaufhaus Macy's. Hier gibt es die etwas feineren Sachen zu kaufen und davon sehr viel. Nur die Toiletten, die Restrooms, die entsprachen nicht gerade diesem feinen Haus. Wie schon üblich muss man pfadfinderische Fähigkeiten zum Auffinden der Örtchen unter Beweis stellen.

Von Macy's aus ließen wir uns auf dem Broadway nach Norden bis zur 42nd Street treiben, suchten die Haltestelle der Buslinie M42 nach Osten, um bis zur 5th Avenue zu fahren. Die 5th Avenue liefen wir hinauf bis zur 59th Street, wo der Central Park beginnt. Auf der Edeleinkaufsmeile der New Yorker gibt es viel zu sehen, wie z. B. Elizabeth Arden, Gucci, Verdace, das Rockefeller Center, der Trump Tower, und Tiffany's. Dort, wo es einem am besten gefällt, sollte man sich in ein Straßencafé setzen und das Treiben beobachten. An der Ecke 5th Ave./59th Street ist das Plaza zu bewundern, das Hotel, das den Deutschen eher vom Film Kevin allein zu Haus bekannt ist. Tatsächlich steigen hier Leute ab, die man von Funk, Film und Fernsehen kennt.

Man taucht förmlich in eine andere Welt, schlägt man den Weg ein in den Central Park. Nach wenigen Metern ebbt der Straßenlärm ab und Jogger, Radfahrer, Skater und auf den vielen Bänken ruhesuchende Menschen bestimmen das Bild in der Parklandschaft mit Wasser, zwitschernden Vögeln und zutraulich heranhoppelnden Squirrels, die in Amerika lebenden Verwandten unserer Eichhörnchen. Wir ließen uns auf einen dieser Bänke nieder und beobachteten die vorbeiziehenden New Yorker. Unsere Füße dankten es uns. Doch sie mussten uns noch weitertragen bis ins Hotel.

Wir beendeten den Besichtigungstag damit, dass wir in Richtung 7th Ave. liefen, an der Carnegie Hall vorbei und uns dann den Weg suchten zur Metrostation am Columbus Square.
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Lower Manhattan & Brooklyn

Als Lower Manhattan bezeichnen die New Yorker den südlichen Teil der Insel um den Financial District herum, ungefähr bis zu den Villages.

Stadterkundung

Mit der Metro Express Line 1 fuhren wir ca. eine halbe Stunde bis South Ferry, der südlichsten Spitze Manhattans. Man muss darauf achten, dass man sich in einem der ersten fünf Wagen des Zuges aufhält, sonst kommt man in der Metrostation in South Ferry nicht raus. Der Bahnsteig nur so lang wie 5 Waggons. Befindet man sich doch hinten drin, dreht man einfach eine Ehrenrunde unter dem Hundson River, fährt eine Station zurück und muss es noch einmal versuchen. Ich habe es nicht gewagt zu beobachten, wie in der Rushhour die 5000 Leute, die mit der Staten Island Fähre fahren, zur Weiterfahrt hier Platz finden.

Kommt man aus der Metrostation heraus, hat man zwei Möglichkeiten. Wir wählten die kostenlose Fähre nach Staten Island, die gleich gegenüber alle halbe Stunde ablegt. Nur Sonntag vormittags fährt sie jede Stunde. Weil wir gerade noch an diesem Sonntagmorgen das Heck der ablegenden Fähre sahen, unternahmen wir einen kleinen Spaziergang in den neben der Fährstation liegenden Battery Park. Hier muss man auch durch, will man zum Fähranleger zur kostenpflichtigen Fähre nach Ellis Island, um dort die Freiheitsstatue hautnah zu besichtigen. Es empfiehlt sich, dort wegen der langen Warteschlangen sehr früh zu erscheinen.

Wir warteten an der Uferpromenade auf die nächste Staten Island Fähre und wurden solange mit einer herrlichen Aussicht auf die Freiheitsstatue und vorbeiziehenden Luxuslinern belohnt. Von der Staten Island Fähre bot sich uns ein beeindruckendes Panorama auf Manhattan und die Freiheitsstatue, an der wir relativ nah vorbeifuhren. Auch bei diesem Ausflug ist es wichtig, gute Sichtverhältnisse zu haben. Für die Rückfahrt brauchten wir die Fähre nicht zu verlassen und kamen so zweimal in den Genuss des unbeschreiblich schönen Panoramas in der Vormittagssonne. Es hat sich gelohnt.

Nachdem wir Manhattan wieder unter unseren Füßen hatten, nahmen wir die Metro und fuhren eine Station nach Norden bis Rector Street. Die Metrostation des World Trade Center ist bekanntlicherweise geschlossen. Der Weg von Rector Street zu dem Platz, auf dem die beiden Tower gestanden haben ist nur kurz. Je näher wir der riesigen, von einem Metallgitterzaun umschlossenen Baustelle kamen, beschlich uns ein merkwürdiges Gefühl, als wir immer mehr Zerstörungen an nicht mehr bewohnten Häusern sahen und an leeren verstaubten Geschäften und Restaurants vorbeikamen.

Große Tafeln, die am Drahtzaum befestigt sind, zeigen den Platz vor und direkt nach dem 11. September. Hier sind auch die Namen derer verewigt, die den Horror nicht überlebt haben. Es wäre aber nicht Amerika, wenn es nicht trotzdem, oder gerade deshalb, die fliegenden Händler gäbe, die entsprechende Souvenirs feilboten. Es waren aber nicht viele.

Wir liefen um die Baustelle herum und suchten nach der Metrostation der Linie 2, um zur ersten Station nach Brooklyn hinüberzufahren, um das schon so oft fotografierte Manhattan Panorama mit der Brooklyn Bridge anzuschauen.

An der Station Clarke Street stiegen wir aus und liefen in Richtung Brooklyn Bridge. Weil ich leichtsinnigerweise meinen Stadtplan vergessen hatte, kamen wir zu weit rechts ab und landeten unterhalb der Manhattanbridge. Die Straßen waren schlecht, die Häuser verfallen. Wir mussten viele lange Umwege gehen, weil viele Baustellen verhinderten, dass wir auf dem direkten Weg zur Brooklyn Bridge kamen, um endlich, aber mit müden Füßen das Panorama auf uns einwirken ließen. Es war sehr heiß an diesem Tag und die Sonne stach. Nur mühsam kamen wir von der Bank wieder hoch, auf der wir uns niedergelassen hatten. Deshalb verzichteten wir auf den eigentlich geplanten Spaziergang über die Brücke zurück nach Manhattan.
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Lower Manhattan bis Midtown

Ursprünglich stand der Teil Lower Manhattans, Wall Street und Chinatown auf dem gestrigen Plan. Doch weil wir das Pensum nicht geschafft hatten, setzten wir es heute mit Abstrichen fort.

Wall Street bis Roosevelt Island

Möchte man sich die New Yorker Börse von innen ansehen, muss man den Besuch zuvor reservieren. Das hatten wir nicht. Trotzdem stiegen wir in der Metrostation Wall Street aus und standen sofort mitten drin im Finanzdistrict.

Vor der Börse, die wir uns viel größer vorgestellt hatten, begannen Polizisten Barrieren von einem Laster abzuladen und aufzustellen, bewacht von anderen Polizisten mit dem Gewehr im Anschlag. Wir verdrückten uns von diesem unbehaglich werdenden Ort und suchten die nächste U-Bahn Station, um Richtung Washington Square zu fahren.

Mit der Linie 5 fuhren wir zu weit, mit der Line 4 fuhren wir wieder zurück, doch die hielt auch nicht an der gewünschten Station und so kam es, dass wir einen kleinen Fußmarsch durch Soho bis zum Washington Square machten mussten. Zu allem Überfluss war dann auch noch der Triumphbogen mit Bauplanen eingehüllt, weil er gerade renoviert wurde.

Wir liefen die beginnende 5th Avenue ein Stück hinauf, um mit dem Bus bis zur Central Union Station an der 42th Street zu fahren. An der 34th Street legten wir eine Zwischenstation ein, um ein Stück hinüber bis zum Flat Iron Building Ecke 5th Ave. und Broadway zu laufen. Bei der Betrachtung des Gebäudes kann ich schon verstehen, dass die New Yorker nach der Errichtung dieses Hauses bei Sturm sehen wollten, wie es umkippt. Aber es steht heute noch.

Nach der Besichtigung der Grand Central Union Station nahmen wir den Bus M42 auf der 42th Street, um bis zur 1st Street zu fahren, dort steht das UNO-Gebäude.

Mit dem Bus M15 setzten wir die Fahrt in nördlicher Richtung fort bis zur 60th Street. An der Brückenauffahrt der Queensboro Bridge nach Queens/Long Island befindet sich eine Seilbahnstation, die einen schwebend für 5 Dollar nach Roosevelt Island und wieder zurückbringt. Von der Insel mitten East River bot sich uns eine recht schöne Aussicht auf Manhattan.

Auf dem Rückweg folgten wir der 59th Street Richtung Westen bis zu Bloomingdales, neben dem schon erwähnten Macy's ein weiteres riesiges Kaufhaus. - Die Toiletten sind in der 8.Etage - an den Aufzügen vorbei, irgendwo hinter verwinkelten Fluren, aber sehr sauber. Von der 60th/Lexington Ave. sind wir dann mit der Metro Linie 4 zurück zum Times Square gefahren, um wieder ins Hotel zu gelangen.
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New York by Night

Times Square

Nicht nehmen ließen wir uns das bunte Treiben am Times Square. Dieser Platz, der eigentlich gar keiner ist, sondern nur eine etwas längere Schnittstelle von Broadway und 7th Avenue bietet am Tage schon ein buntes, hektisches Treiben. Abends schieben sich Ströme von Touristen über die von den bunten flackernden Leuchtreklamen tageshell erleuchteten Bürgersteige zwischen den auf den Straßen tobenden Verkehr hindurch. Was ist es, was einen so auf diesem Platz treibt und die Menschen in einen anscheinend sinnlosen und energieverschwendenden Bann zieht. Sind es die aktuellen Nachrichten, die als Leuchtband endlos ins Nichts jagen oder die neuesten Börsenkurse, die in Viererketten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten an Häuserwänden entlang tickern. Sind es die überteuerten Souvenirläden, die mit Kitsch und Tand die Touristen anlocken? Oder sind es die fliegenden Händler, die auch ein Stück des Big Apple abbeißen wollen und allen möglichen und unmöglich Tand feilbieten, oder sind es die Straßenmusikanten oder die Hip-Hop-Tänzer, die für ein paar Dollar ihre Künste anbieten. Nein, alles zusammen bildet ein Flair einer brodelnden Weltstadt, das sich auf diesem Platz zu konzentrieren scheint. Natürlich ist die New Yorker Polizei hier mit einem Pavillon vertreten, genauso, wie man an jeder Ecke Eintrittskarten für Musicals, die am Broadway aufgeführt werden, erstehen kann.
Wer dieses Treiben Tag und Nacht genießen möchte, der steigt im Marriot Marquis ab, in der die Rezeption in der 8. Etage liegt und man vielleicht aus seinem Zimmer im 40. Stock nicht zur Ruhe kommt.
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Twilight Cruise

Ein Erlebnis der anderen Art sollte ein abendlicher Ausflug auf einem Schiff um die südliche Insel Manhattans sein. Die Ausflugsschiffe der NY Harbour Cruises fahren von der West-Seite Manhattans ab, diese spezielle Tour sollte 90 Minuten dauern, heißt Twilight Cruise und startet von Pier 78. Um uns im Dunkeln nicht zu verlaufen, fuhren wir am ersten Tag mit dem Bus M42 die 42th Street westwärts bis zur Endstation, die liegt am Pier 83. Von hier fahren auch Ausflugsdampfer, nur nicht der, den wir im Auge hatten. Nach einem kleinen Fußmarsch nach Süden kamen wir an Pier 78 an. Doch außer einer riesigen Baustelle fanden wir hier keinen Hinweis auf irgendwelche Ausflugsdampfer. Auch an den anderen Piers weiter südlich nichts. Schade. Die Tour soll sehr schön um das beleuchtete Manhattan führen, das hätten wir gerne gesehen.
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Transportation

Zu Fuß

Die Fußgängerampeln haben drei Zustände: Wait, Walk und Run For Your Life. Was ich damit sagen will ist, dass sich kein Mensch, außer Touristen vielleicht, um Fußgängerampeln kümmert. Man muss nur den Verkehr im Auge haben. Wichtig ist, dass man über die Straße kommt, bevor die Taxifahrer es schaffen, einen zu überfahren.

Die Metro

Unser Hotel lag am Broadway zwischen 94th und 95th Street, in die Metro kam man an der 96th oder der 94th Street in die gleiche Station. Wochentags fahren zwei Linien, die an jeder Station halten und zwei Express Linien, die nur an der 72th und dann erst wieder am Times Square, das ist die 42th., halten im 3 Minutentakt.

Wir kauften uns 2003 einen 7 Tage Metropass für 21 Dollar bequem in der Metrostation am Automaten per Kreditkarte. Das ist jetzt aber teurer. Den Magnetstreifen der Metrocard zieht man an den Metroeingängen durch einen Kartenleser und schwupp ist man drin. Damit hatten wir in ganz New York freie Fahrt mit U-Bahn und Bus.
Eine Einzelfahrt kostete 2003 zwei Dollar und dafür bekommt man einen Token, einen kleinen Chip, mit dem man das Drehkreuz entsperren kann. Die aktuellen Preise kann man der Webseite MTA Info entnehmen.

Fährt man nicht gerade hinauf in den Stadtteil Bronx oder tief nach Haarlem hinein, ist die Benutzung der Metro bis in die Nacht hinein recht gefahrlos, oft sogar sehr unterhaltsam. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein Prediger hinzusteigt. Diesen Leuten hört scheinbar kein Mensch zu, wenn sie sich in die Mitte eines Waggons stellen und ihre Anliegen vortragen. Manche gehen auch durch den Zug beim Predigen. Oft schimpfen sie scheinbar oder machen die um sie herum stehenden Leute richtig an - aber sie sind harmlos. An irgendeiner Haltestelle sind sie dann so schnell verschwunden, wie sie gekommen sind.

Bus

Der Bus ist für Fahrten in Ost-West Richtung ideal. Der Bus M42 fährt immer nur die 42nd Street rauf und runter, der Bus M34 die 34th Street und so weiter. Ganz einfach. Wenn man viel Zeit hat, kann man ihn auch in Nord-Südrichtungen nehmen. Da muss man nur schauen, in welche Richtung die Avenue befahren wird; es geht meist nur in eine Richtung.

Taxi

Es ist tatsächlich wie im Kino. Man stellt sich an den Straßenrand, hebt den Arm und eines dieser gelben Taxis hält. Eine Meile kostet um 1,50 Dollar (2003!), das Warten im Stau kostet extra. Mit weiteren Zuschlägen ist zu rechnen. Die Chance, unbeschadet am Ziel anzukommen ist zwar größer, als würde man zu Fuß die Straßen überqueren, trotzdem braucht man starke Nerven. Bequem sind die Taxis alle nicht und englischsprachige Fahrer sind in der Minderheit.

Limousine

Man gönnt sich ja sonst nichts. Doch, man sollte ruhig mal an seiner Hotelrezeption fragen, was eine Limousine zum Flughafen kostet. Die Differenz zu einer Taxifahrt ist gar nicht so groß. Und man wird von einem in guten Umgangsformen geschulten, perfekt Englisch sprechenden Chauffeur sicher und sehr bequem ans Ziel gebracht wird, schmeckt auch der im Preis inbegriffene Whisky on the rocks.
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Sonstiges

Wetter

Wir hatten Glück mit dem Wetter Anfang September. Mit unserer Ankunft klarte es auf und die Sonne schien vom blauen Himmel bei morgens 17 Grad, mittags 24-28 Grad. Nach unserer Abreise begann es wieder zu Regnen, eine Woche später streifte Hurricane Isabell New York auf dem Weg nach Norden.

Mahlzeiten

Grauenvoll! Die Amerikaner haben keine Esskultur und so ist das Essen. Hotels ohne Frühstück sind üblich, wer eines mit kontinentalem Frühstück findet ist fein raus. In den zahlreichen Coffee Shops gibt es Frittiertes jeglicher Art - French Fries, Hashbrownies, Bratkartoffeln, Eier in allen Variationen, Burger, Pizza, und alles schön fettig.

Mittags isst der Amerikaner den Burger mit Pommes auf der Faust zurück auf dem Weg ins Büro. Man bekommt natürlich in den Coffee Shops das Gleiche wie morgens.

Der Normalamerikaner isst abends zu Hause, was auch immer, oder er geht sich einen Burger mit Pommes holen oder in den Coffee Shop, um das Gleiche zu essen, wie morgens. Der Besserverdienende Amerikaner geht im Anzug in Nobelrestaurants, wo es das Menü ab 50 Dollar (2003!) gibt und bekommt dort die Burger mit Pommes am Tisch mit weißer Tischdecke serviert. Statt Coke oder Pepsi trinkt er natürlich Wein.
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