Lothars Reiseberichte

Paguera

Paguera liebt man oder man liebt es nicht. Wir lieben es, aber wir waren das letzte Mal im Herbst 2006 hier. Man spricht Deutsch. Nicht nur die Touristen auf den Straßen oder am Strand, nein, auch die Mallorquiner oder Spanier. Selten hört man ein spanisches Wort, noch seltener Englisch. noch seltener Englisch. Die Liegen am Strand werden nur von den Deutschen reserviert, man bekommt seine Thüringer Bratwurst, seine Currywurst mit Fritten in den entsprechenden Pommesbuden entlang der Hauptstraße oder sein Mettbrötchen von Abel, dem deutschen Wurstkönig auf der der Insel. Deutsches Bier gibt es an jeder Ecke. Wäre das Klima nicht so angenehm warm und mild, könnte man sich in einem deutschen Urlaubsort wähnen.

Als wir 2024 zu einer kurzen Stippvisite vor Ort waren, hatten wir allerdings den Eindruck, dass wieder mehr Spanisch gesprochen wird. Deutsch reicht auch nicht immer, mit Englisch kamen wir öfter weiter als damals.

Paguera oder doch Peguera? Dem aufmerksamen Urlauber sind vielleicht schon beide Schreibweisen aufgefallen. Welche ist nun die richtige? Die internationale und spanische Schreibweise ist Paguera. Peguera hingegen ist der mallorquinische Dialekt, der auf der Insel von den Einheimischen gesprochen wird.
Als Mallorca noch nicht von Touristen bevölkert war, gab es nur ein paar kleine Hotels und Pensionen an der schönen Bucht von Playa Palmira, gleich dahinter beginnt die Bergwelt Mallorcas. Sobald man den Strand verlässt, geht es bergauf. Deshalb wurden seit dem Touristenboom Hotels und Pensionen in den Hang gebaut. Auch das macht das Flair von Paguera aus.

Palma ist nur ca. 25 km entfernt und mit dem Auto in ca. einer halben Stunde zu erreichen. Genauso schnell kann man in die faszinierende Bergwelt Mallorcas eintauchen. Und wer mal sehen will, wo Claudia Schiffer oder andere Prominente wohnen, fährt über Camp del Mar mal kurz nach Puerto de Antraitx.
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Hotel Carabela

Im Herbst 2024 fanden wir das Hotel Carabela immer noch an der gleichen Stelle wie damals. Ob die folgende Hotelbeschreibung, die ich 2006 verfasst habe, heute noch Gültigkeit hat? Man sollte sich die aktuellen Bewertungen in den einschlägigen Bewertungsportalen ansehen. Der folgende Bericht gibt unsere damaligen Erfahrungen wieder.

Das 3-Sterne-Hotel Carabela liegt direkt am Ende der Strandpromenade von Playa Palmira. Der Hoteleingang befindet sich direkt der Flaniermeile Avenida de Paguera. Das Hotel ist in Familienbesitz und strahlt wohl auch deshalb eine angenehme familiäre Atmosphäre aus. Von den 42 Zimmern auf vier Etagen liegen 24 zur Meerseite. Auf dem Dach befindet sich das holzbeplankte "Solarium" mit einigen Liegestühlen, Sonnenschirmen und einem Minipool. Die Sonne kann man natürlich kostenlos genießen, ebenso wie den Ausblick auf die Bucht und die Umgebung.
Die Lobby ist, wie das gesamte Hotel, stilvoll und gemütlich eingerichtet. Die Leute an der Rezeption, ob Angestellte oder die Eigentümerinnen, sprechen alle mehr oder weniger Deutsch und sind sehr nett und hilfsbereit.

Die Zimmer

Wie bereits erwähnt, liegen 24 Zimmer mit Meerblick an der Strandpromenade Richtung Süden zur Playa Palmira. Von den Zimmern, die nach Westen ausgerichtet sind, hat man ebenfalls einen Blick auf die Bucht, aber man hat auch die Straße im Blickfeld - und hört ihren Lärm. Die Spanier sind fleißig, sauber und zuverlässig. Besonders der Restaurantbesitzer von nebenan, der morgens um halb sieben die leeren Flaschen vom Vorabend laut klappernd in die Container wirft, die Müllabfuhr eine halbe Stunde später, der Laubsauger um 8 Uhr und die Straßenkehrmaschine um 5 Minuten nach 8 Uhr. Nun, für Frühaufsteher ist das alles kein Problem, dafür wohnt man zentral und muss nicht erst die steilen Berge zu den anderen Hotels hinaufkraxeln.
Die nach Osten ausgerichteten Zimmer haben seitlich einen Blick und die weiße Wand des Nachbargebäudes.

Unser Zimmer war ausgestattet mit Telefon, SAT-TV und einer Klimaanlage, die das Zimmer ordentlich herunterkühlte, wenn man es denn wollte. Die Matratzen der Betten waren alt und durchgelegen, was uns einige Rückenschmerzen bescherte (im Jahr 2006!). Es soll aber neu renovierte Zimmer geben, die auch gute Matratzen haben. Die Zimmer waren immer gut gereinigt, Bettwäsche und Handtücher wurden regelmäßig gewechselt.
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Die Rezeption

Aufträge oder Reklamationen wurden schnell und freundlich erfüllt. Alle sprechen Deutsch, sind sehr nett, freundlich und hilfsbereit. Auch private Gespräche kamen zustande.
Wer auch im Urlaub nicht auf das Internet verzichten möchte, kann im Leseraum für 1 Euro eine halbe Stunde surfen oder Mails schreiben. (Das hat sich bestimmt verändert!). Der Leseraum ist eine geschlossene, gemütlich eingerichtete Veranda im spanischen Stil mit Blick auf die Straße.

Restaurants und Essen

Frühstück und Abendessen in Buffetform werden unten im Restaurant an der Strandpromenade eingenommen. Viele sind nach dem Essen mit ihrer Kaffeetasse oder dem Glas zur Tür hinaus und haben es sich vor dem Restaurant an den Tischen bequem gemacht. Angenehm war, dass man bei der Ankunft einen festen Tisch zugewiesen bekam. Weniger schön war, dass man sich die beiden anderen am Vierertisch nicht aussuchen konnte. Die Tische waren immer sauber oder wurden schnell neu eingedeckt. Das Buffet ist klein aber fein. Das Essen schmeckt gut, egal, was man nimmt.

Bei unserem Tagesausflug nach Paguera im Herbst 2024 suchten wir uns am Vormittag an einen schönen Platz vor dem Restaurant. Wir wurden flott bedient und genossen unseren Cappuccino und den Kaffee bei Sonnenschein und mit schöner Aussicht auf die vorbeiziehenden Urlauber, den Strand und das blaue Meer.
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Pool und Strand

Der Minipool befindet sich im "Solarium" und man findet ihn auf dem Dach. Hier stehen einige Liegestühle und Sonnenschirme auf Holzplanken. Die Sonne kann man natürlich kostenlos genießen, genauso wie den Ausblick auf die Bucht und die Umgebung. Nun, eigentlich braucht man in diesem Hotel keinen Pool, denn der Strand beginnt gleich an der Haustür.

Paguera verfügt über drei Strände, Platja Palmira, Platja de Tora und Platja de la Romana. Sie sind sehr sauber und werden abends überwacht. Die Strände sind durch eine schön angelegte Promenade mit einander verbunden, auf der sich abends das Volk tummelt.

Cala Fornells

Am westlichen Ende der Strandpromenade führt eine steile Treppe mit ca. 90 Stufen nach oben. Weg vom Massentourismus, hinauf in den individuellen Lebensraum von überwiegend deutschen Haus- und Wohnungsinhabern auf einer Art Halbinsel, Cala Fornells, mit der gleichnamigen Bucht. Hat man als untrainierter Urlauber die oberste Stufe erklommen, sollte man sich umdrehen und den Blick auf Paguera genießen; derweil kann man unauffällig verschnaufen. Hier führt eine schmale Straße oberhalb der Bucht vorbei an Villen und Häusern, die wie an die Felsen der Bucht von Palmira geklebt scheinen. Wunderschön angelegte Gärten mit üppiger, leuchtender Blütenpracht sind von der Straße aus zu bewundern.
Zwischen Mauern und Zäunen gibt es immer wieder freie Blicke auf die Bucht und das gegenüberliegende Ufer von Costa Calma und Santa Ponça. Die felsige Küste hat hier nur wenige schmale Zugänge zum Meer, dafür aber sehr romantisch im Grünen und zwischen Pinien gelegen. Am Ende der Straße liegt das 4-Sterne-Hotel Coronado in fantastischer Lage mit einem Mini-Strand in den Felsen, von dem aus man einen weiten Blick über die Bucht hat. Von hier aus geht es nur noch zu Fuß über unbefestigte Wege weiter.
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Busverkehr

Vom Estació Intermodal im Zentrum von Palma fährt die moderne Überlandbus Linie 102 nach Paguera und natürlich auch zurück. Im Zentrum von Paguera gibt es mehrere Haltestellen auf dem Bulevar de Peguera. Digitale Anzeigetafeln an den Haltestellen informieren über die Abfahrtszeiten. Im Gegensatz zu google maps kam der Bus zur angezeigten Zeit. Er hat sich natürlich an den Haltestellen gleich eine Verspätung eingehandelt, weil die zusteigenden Touristen nicht wussten, wie man die Fahrt bezahlt.

Wir haben zum Beispiel im Oktober 2024 von Palma nach Paguera 2,60 Euro pro Person bezahlt; für die Rückfahrt das gleiche. Als vorbildlich und praktisch für Touristen haben wir empfunden, dass man mit der Giro- oder Kreditkarte - oder auch mit der Debitkarte - im Bus bezahlen kann. Beim Einsteigen in den Bus hält man die Karte vor einen Sensor. Genauso hält man die Karte an jeder Tür beim Aussteigen vor einen Sensor. Fertig.
Kein Login, kein Anmelden auf irgendwelchen Webseiten oder APPs. Fahren 2 Personen, hält man die Karte jeweils 2 Mal vor den Sensor. So können bis zu 5 Personen mit einer Karte bezahlen. Je mehr Personen mitfahren, desto günstiger fährt jede weitere Person. Dieses Verfahren gilt übrigens für alle Überlandbusse auf der Insel. Man bezahlt also die gefahrene Strecke. Das, und noch viel mehr, kann man alles auf der o.g. Webseite der Überlandbusse nachlesen.

Das Wetter

Das Wetter in der ersten Oktoberwoche 2006: Warmes, mediterranes Klima, 7 Tage blauer Himmel, Sonne, keine einzige Wolke, tagsüber 28, nachts 20 Grad, Wasser 23 Grad. Einfach traumhaft.

An einem Tag Mitte Oktober 2024: Warmes, mediterranes Klima, blauer Himmel, Sonne, einige Wölkchen, tagsüber 26 Grad, Wasser 23 Grad. Einfach traumhaft.
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